Mit lauten Slogans und entschlossenem Schritt sind an diesem Samstag (5.4.) Tausende Menschen durch das Zentrum von Palma gezogen. Ihr Ziel: Aufmerksamkeit für eine Krise, die viele auf der Insel täglich spüren – die dramatische Wohnungsnot. Der Demonstrationszug, organisiert von mehr als 60 sozialen Gruppen, startete um 12 Uhr an der Plaça d’Espanya und führte über die Avenidas, Las Ramblas und die Calle Unión bis zum Borne-Boulevard, wo ein gemeinsames Manifest verlesen wurde.

Ein Hilferuf nach bezahlbarem Wohnraum
„Ich will auf Mallorca leben“ oder „Ferienvermieter, runter von der Insel“ – so lauteten einige der Parolen, die die Demonstrierenden skandierten. Unter dem Motto „Schluss mit der Wohnungswirtschaft“ forderten sie ein Ende der Immobilienspekulation, die für viele Mallorquiner mittlerweile zur sozialen Bedrohung geworden ist. Auch Familien mit Kindern schlossen sich dem Protest an, der Teil eines landesweiten Aktionstags gegen die Wohnraumkrise war. Zeitgleich fanden ähnliche Märsche in rund 40 Städten Spaniens statt – ein deutliches Signal für eine Krise mit nationaler Dimension.
Hinter dem Protest stehen unter anderem das Sindicat de l’Habitatge de Palma, die Initiative Mallorca No es Ven, die Umweltorganisation GOB und das Bündnis Stop Desahucios. Ihr gemeinsames Ziel: politischen Druck aufbauen, damit Wohnen nicht länger zum Luxusgut verkommt.

Zahlen zeigen das Ausmaß der Krise
Ein Blick auf aktuelle Immobilienportale unterstreicht die Wut der Demonstranten. Auf Mallorca standen laut „Idealista“ am Freitag (4.4.) insgessamt 19.139 Objekte zum Verkauf – in Palma allein 4.491. Doch wer auf der Suche nach einer günstigen Wohnung ist, dürfte enttäuscht werden: Nur 128 Immobilien auf der ganzen Insel kosten unter 120.000 Euro, in Palma sind es gerade einmal 47. In der Preiskategorie bis 200.000 Euro finden sich lediglich 543 Objekte auf ganz Mallorca.
Noch düsterer sieht es auf dem Mietmarkt aus. In Palma gibt es zurzeit nur 854 Mietwohnungen – davon lediglich zehn mit einer Monatsmiete unter 1000 Euro. Inselweit sind nur 40 von mehr als 2400 Mietwohnungen unterhalb dieser Schwelle zu haben. In Eivissa ist das teuerste angebotene Zimmer mit 2000 Euro pro Monat kaum bezahlbar.

Von der Eigentumswohnung zum überteuerten WG-Zimmer
Weil Eigentum für viele unerschwinglich geworden ist, boomt inzwischen selbst der Markt für einzelne Zimmer. Auf Mallorca werden aktuell 452 Zimmer vermietet, 318 davon kosten mehr als 500 Euro monatlich. Die Not zwingt viele dazu, ihr Zuhause mit Fremden zu teilen – nicht aus Überzeugung, sondern aus Mangel an Alternativen.
Der Druck auf die Wohnungsversorgung wächst seit Jahren, angetrieben durch Spekulation, Ferienvermietung und ein beschränktes Angebot. Die Demonstration vom Samstag war ein weiterer Versuch, diesem Trend etwas entgegenzusetzen – lautstark, kreativ und mit einer klaren Botschaft: Wohnen ist ein Grundrecht, kein Spekulationsobjekt.
2 Kommentare
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Die indische Polizei hat einen US-Bürger wegen des unerlaubten Betretens einer Andamanen-Insel festgenommen, die von der isolierten Volksgruppe der Sentinelesen bewohnt wird. Der 24-Jährige habe eine Kokosnuss und eine Dose Diät-Cola als „Gabe“ auf den Strand abgelegt. Der Reisende war ein Angehöriger der aufstrebenden Berufsgruppe der „Influencer“ und suchte die dort endemische Volksgruppe mit einem Gummiboot auf, eine Unart, die sich auch an anderen Gestaden der Welt breitmacht. Die Angehörigen des indigenen Volks auf North Sentinel im Indischen Ozean lehnen nämlich jeden Kontakt mit der Außenwelt ab und die Einheimischen neigen dazu, Besucher mit Pfeil und Bogen ins Jenseits zu befördern. Die Sentinelesen haben ihren Wunsch, keinen Kontakt zu Außenstehenden zu haben, über die Jahre hinweg unglaublich deutlich gemacht und 2018 wurde ein amerikanischer Missionar, John Allen Chau, von ihnen getötet, nachdem er auf ihrer Insel gekommen war, um sie zum Christentum zu bekehren. Soweit ist es auf Mallorca natürlich nicht, aber man kann bei der perfekten Orchestrierung der Proteste davon ausgehen, dass dies von höheren Orts gesteuert und gezielt eine Spaltung der Bevölkerung angestrebt wird, die diese von den eigentlichen Verursachern und Profiteuren der Probleme ablenken soll, was offenbar auch gelingt. Das Prinzip ,,teile und herrsche" wird wieder einmal deutlich, was allerdings und bedauerlicherweise nicht gesehen wird. So werden viele eigentlich nur nützliche Dummköpfe, die sich instrumentalisieren lassen, ohne selbst in irgendeiner Weise einen Vorteil oder Gewinn aus ihrem Engagement zu haben.
Nun sind ja nicht alle Immobilien im Besitz von Ausländern. Ich denke mal, dass es auch den mallorquinischen Vermietern anzulasten ist, ihre Landsleute im Regen stehenzulassen, indem sie exorbitante Mietpreise aufrufen!