Neuigkeiten im Fall des schönen historischen Gebäudes in der Straße 31. Dezember in Palma, das abgerissen werden sollte: Der technische Ausschuss der Abteilung für Kulturerbe des Inselrats von Mallorca hat entschieden, dass das Rathaus der Balearen-Hauptstadt die Immobilie erhalten muss. Außerdem muss der Träger der Bauarbeiten, wegen denen das Gebäude abgerissen werden sollte, sein Projekt anpassen.
Im zurückliegenden November hatte die Abteilung für Stadtentwicklung von Palma ein neues Vorhaben zur Errichtung von Immobilien an der Stelle des Hauses unter der Nummer 27 genehmigt. Die Denkmalschutzorganisation ARCA hatte daraufhin die Abteilung für Kulturerbe des Inselrats gebeten, sich zu diesem Thema zu äußern. "Das besagte Gebäude stand unter Denkmalschutz, der von der Kommission für das historische Zentrum der Stadtverwaltung ratifiziert, aber nicht berücksichtigt worden war. Die Kommission schreibt Erhaltungsmaßnahmen vor, die in der Abrissgenehmigung nicht berücksichtigt wurden", so ARCA in einer Pressemitteilung.
Aus der Feder eines Meisters
In dem Bericht des Ausschusses wird der Wert des Gebäudes als Kulturgut von lokalem Interesse anerkannt, weshalb es im städtischen Katalog von Palma erhalten werden muss. Das Haus wurde 1932 im rationalistischen Stil in der emblematischen Straße 31. Dezember gebaut, außerhalb des Straßenrings, der die Altstadt einfasst. Es ist das Werk des renommierten spanischen Architekten Gaspar Bennazar, der maßgeblich jenes Stadtbild prägte, das heute bei Touristen in der Altstadt von Palma so beliebt ist. Er war seinerzeit auch Baudezernent der Stadt, auf ihn gehen viele Jugendstil-, Art-Decó- und "Racionalismo"-Gebäude (die spanische Spielart der klassischen Moderne) zurück, wie sie am Borne, an der Plaza España sowie im Schlachthof Escorxador (heute ein beliebtes Kulturzentrum) zu sehen sind.
Um zu beweisen, dass die Immobilie in der 31.-Dezember-Straße von Bennazar stammt, legte ARCA in einem Kommuniqué im November an die Stadtverwaltung ein Foto eines Verwaltungsverfahrens vor. Dieses belegt die Urheberschaft des Architekten. Außerdem war ein Fragment der Planzeichnungen beigefügt.
Das Neubauprojekt in der Straße 31. Dezember wurde der Stadtverwaltung bereits im Jahr 2013 von einer Firma namens Can Domenge vorgelegt. Bei solchen Vorhaben auf Mallorca handelt es sich überwiegend um Luxus-Apartments, behaupten Architekten. Indes soll ein ehemaliges Kloster auf der Insel reichen Leuten als Wohnhaus verkauft werden. Der Komplex soll fast eine Million Euro kosten. Inselbewohner wünschen sich den Erhalt des Gebäudes.
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