PALMA. ARQUITECTURA. El arquitecto Lluís Bort inaugura en el COAIB un trabajo fotográfico sobre arquitecturas vacías de Mallorca. MAS FOTOS EN EL DISCO DEL 06-07-2021 Edificio Gesa, vanguardista con influencia norteamericana. | L. BORT

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Das Gesa-Gebäude in erster Meereslinie in Palma de Mallorca ist eines der auffälligsten der Stadt. Der große Glaskasten des Stromversorgers Endesa, einst Gesa, wurde ursprünglich für Verwaltungszwecke genutzt. Heute steht das Gebäude leer. Es befindet sich noch im Besitz von Endesa, aber die Verhandlungen über den Erwerb durch die Stadtverwaltung von Palma dauern an. Das Rathaus möchte den Bau in ein Museum für moderne Kunst verwandeln und dafür im Inneren einzelne Stockwerke und Zwischendecken entfernen, damit höhere Räume geschaffen werden könnten, um dort auch sehr große Kunstwerke unterzubringen.

Miguel Tugores hält das im wahrsten Sinne des Wortes für Käse: Der technische Architekt des hauptverantwortlichen Erbauers José Ferragut meint in einem Artikel der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", das Entfernen von inneren Stockwerken des Gebäudes würde unschöne Löcher zur Folge haben und "die Integrität des Bau gefährden". Tugores hält die Idee der Stadtverwaltung deshalb für "Unsinn".

"In der Architektur des 21. Jahrhunderts habe ich spektakuläre Dinge gesehen, aber die Bedeutung dieses Gebäudes besteht darin, dass es auf den Balearen ein Vorreiter der sogenannten modernen Architekturbewegung war. Ferragut selbst sei ein Architekt gewesen, der seiner Zeit weit voraus war, und es war das erste Gebäude in Palma, in dem die sogenannte Vorhangfassade aus Glas eingesetzt wurde", sagt der Experte.

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Das Gesa-Gebäude ist 12.000 Quadratmeter groß und denkmalgeschützt. Tugores erklärt, dass das teilweise Entfernen von Zwischendecken keine gute Idee sei – weder unter dem Gesichtspunkt des Kulturerbes, noch unter dem Gesichtspunkt der Nutzbarkeit. Der Komplex besteht aus insgesamt zehn Stockwerken mit einer Höhe von jeweils etwa drei Metern, sodass für die Ausstellung von bis zu neun Metern hohen Kunstwerken zwei Stockwerke geopfert werden müssten.

Judit Vega, Direktorin der Nationalen Fernhochschule auf den Balearen und Schülerin von Ferragut, stellt außerdem infrage, "was für ein Museum sie bauen wollen, wenn man bedenkt, dass es sich um offene Etagen handelt. Wenn sie Skulpturen wollen, können sie diese von der Decke hängen, aber es können keine Gemälde an den Wänden hängen, es sei denn, sie stellen falsche Wände auf."

Zuvor hatte die Stadtverwaltung von Palma die Kommission für das Historische Zentrum zu der Möglichkeit konsultiert, Stockwerke im Gesa-Gebäude zu entfernen. Das Motiv dahinter: aufgrund der geringen Höhe der Etagenräume ließen sich so keine großen Kunstwerke beherbergen. Die Kommission hatte dazu grünes Licht gegeben. Die Architekten halten diese Idee hingegen für ungeeignet.