Der Anteil der fest auf Mallorca lebenden Bevölkerung wird seit einigen Jahren immer kleiner. Währenddessen sinkt auch der Anteil der Unternehmen, die ihren Firmensitz auf Mallorca haben. Ein Großteil der Arbeit wird daher inzwischen nur noch durch den Tourismus gesichert. Das bringt viele Mallorquiner dazu, eigenen Wohnraum an Touristen zu vermieten, um die Haushaltskasse aufzufüllen. Der steigende Tourismus auf der Insel wirkt sich aber nicht nur auf das alltägliche Leben für alle Insulaner aus. Auch die Immobilien- und Grundstückspreise steigen gerade seit den letzten Jahren rasant an. Dazu kommt, dass viele Hotels und Pensionen auf der gesamten Insel saniert oder sogar abgerissen werden, um luxuriöseren Neubauten zu weichen. Denn die Insel steht längst nicht mehr nur für den Partytourismus, wenngleich die Partymeile in S'Arenal trotz des Alkoholverbots kaum an ihrer Beliebtheit verliert.
Von der Partyinsel zum luxuriösen Feriendomizil
Die Insel, die bis vor einigen Jahren hauptsächlich für den Ballermann und den breiten Sandstrand vor dem karibisch wirkenden Meer bekannt war, wandelt sich besonders seit der Jahrtausendwende immer mehr zu einem Ort für luxuriösen Urlaub zwischen romantischen Buchten und dem strahlenden Meer. Vor allem in den kleinen, bisher weniger bekannten Ortschaften steigt der Tourismus. Denn viele Urlauber streben nach einer besonderen mediterranen Ruhe, kombiniert dem hohen nordeuropäischen Lebensstandard. Dabei sollen das Urlaubsgefühl und die spanische Mentalität aber nicht in Vergessenheit geraten. Die scheinbar unberührten kleinen Strände und Buchten sind daher bei der Wahl des Ferienortes besonders beliebt. Deshalb werden auch in kleinen Orten immer mehr moderne Unterkünfte mit einem hohen Standard erbaut.
Die Insel der Baustellen
Gerade in der Zeit der Umrüstung leidet das Gesamtbild der Insel sehr unter den vielen Baustellen. Viele Hotels sind teilweise oder vollständig geschlossen, weil Umbaumaßnahmen stattfinden. Dazu kommt der Baulärm, der das Bild der traumhaften Urlaubsinsel trübt. An manchen Orten werden ganze Straßenzüge ausgebaut oder neu angelegt, um dem Tourismuszuwachs weiter standhalten zu können. Vor allem die sogenannten Fahrradstraßen werden seit den letzten Jahren zu einem immer besser angelegten Straßensystem.
Steigende Lebenskosten
In Nordeuropa wurde die Insel dank der verhältnismäßig geringen Lebenskosten bei einer traumhaften Urlaubslandschaft berühmt. Daran hat sich größtenteils nichts geändert, denn Mallorca kann nicht nur mit den Buchten, Sandstränden, Bergen und Steilküsten beeindrucken, sondern vielerorts auch mit der besonderen mallorquinischen Architektur. Die Lebensunterhaltungskosten sind hingegen weit über das Doppelte gestiegen. Spätestens mit der Einführung des Euros stiegen auch in kleinen Geschäften die Preise für Lebensmittel, Luxusartikel und Souvenirs stark an. Aber auch die Kosten für eine Unterkunft sind längst nicht mehr die Schnäppchen, für die sie bekannt sind. Schon große Hotelkomplexe mit einfacher Ausstattung und oftmals mangelnder Hygiene befinden sich preislich auf einem Niveau mit besseren Unterkünften im teureren und weiterentfernten Griechenland. Das liegt allerdings nicht nur an den grundsätzlich steigenden Kosten auf den Balearen, sondern auch an dem Tourismuszuwachs, der sich aufgrund der angespannten politischen Lage an vielen anderen Urlaubsorten, größtenteils auf Europa beschränkt.
Zunehmender Immobilienhandel
Da eine eigene Immobilie auf Mallorca nicht nur eine sehr sichere Geldanlage ist, sondern auch die Möglichkeit bietet, mehrmals im Jahr an einen der schönsten Orte der Welt zu reisen – und das bei einer Entfernung von nicht einmal drei Flugstunden ab Deutschland – steigt Mallorca auch in der Beliebtheit der Anleger. Die Möglichkeit, sich die Ferienunterkunft nach eigenen Vorstellungen einzurichten, reizt zusätzlich. Viele der Immobilien werden von Aktienhändlern gekauft, die ihre Anlagen über Online Trading vergrößern und so innerhalb von kurzer Zeit hohe Erfolge verzeichnen können. Gewinne aus Aktien in Immobilien anzulegen, ist eine beliebte Variante, verdientes Geld sicher anzulegen. Denn Grundstücke, die sich in Urlaubsorten oder Großstädten befinden, steigen stetig in der Nachfrage, was wiederum den Wert steigen lässt. Das treibt an vielen Orten die Gentrifizierung an, was auch auf Mallorca immer deutlicher wird.