Es war am 28. Januar 1994, also vor fast genau 30 Jahren, als in Palma die Gründungsurkunde einer Vereinigung von Krankenhaus-Clowns unterzeichnet wurde, der ersten dieser Art in ganz Spanien. Seitdem hat der Stiftungsverein unter dem Namen „Sonrisa Médica” nicht weniger als knapp 300.000 Kinder zum Lachen gebracht, die in Krankenhäusern auf Mallorca und den Nachbarinseln stationär behandelt werden.
Das mittlerweile stillgelegte Krankenhaus in Son Dureta war über viele Jahre die erste und einzige Bühnen der Krankenhaus-Clowns, seit 2011 gehen die Rotnasen auch in anderen Hospitälern, Altersheimen und Kliniken auf Stippvisite. „Unsere Clowns sind echte Profis, die zum Teil eine pädagogische Ausbildung besitzen”, erklärte Miguel Borrás, einer der Gründungsmitglieder von „Sonrisa Médica”. Während er und seine Mitarbeiter in der Verwaltung unentgeltlich für den Verein arbeiten, sind die Clowns bezahlte Angestellte. „Das müssen sie auch sein, sonst könnten sie nicht täglich über viele Stunden ihren Job machen”, so Borrás.
Die Spaßmacher arbeiten dabei eng mit dem Krankenhauspersonal wie Ärzten und Pflegern zusammen. „Bevor die Visite mit den Clowns beginnt, werden sie ausführlich über jedes Kind auf der Station informiert, um sich somit am besten vorzubereiten”, sagt Borrás. Eine große Rolle bei der Arbeit der Clowns spielt die Musik. „Fast alle beherrschen mindestens ein Instrument und verfügen über eine Gesangsausbildung”, so Borrás.
„Sonrisa Médica” finanziert sich neben Zuschüssen von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen vor allem durch Privatspenden. Doch das könnte sich bald ändern. Grund: Im November vergangenen Jahres verabschiedete das Balearen-Parlament als erstes Landesparlament in Europa einen Gesetzesvorschlag, um Krankenhaus-Clowns in naher Zukunft zum festen Teil der öffentlichen Gesundheitsversorgung zu machen. Allerdings benötigen die Balearen für die Umsetzung des Gesetzes die Unterstützung der Zentralregierung in Madrid.
Neben den Kinder- und Palliativpflegestationen sind die Clowns von „Sonrisa Médica” mittlerweile auch in Altersheimen und psychiatrischen Kliniken im Einsatz. „Eines der besten Heil- und Schmerzmittel der Welt ist das Lachen”, sagt Miguel Borrás. „Wer es verabreicht bekommt, ob klein oder groß, fühlt sich selbst an einem sterilen Ort wie in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung sehr viel besser, menschlicher”.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.