Der blaue Bus schaukelt an der Kathedrale vorbei: "Hoffentlich ist kein Stau", murmelt der Fahrer. Wer schon immer mal in Palma Busfahrer sein wollte, kann nun das Steuer in die Hand nehmen. Pünktlich vor Weihnachten ist ein Computerspiel auf dem Markt, mit dem sich die blauen Stadtbusse fahren lassen. "Mallorca - Die Ferieninsel per Bus" heißt das Simulationsgame. Entwickelt haben es zwei junge Deutsche.
Die Spieler fahren am Computer die touristisch geprägten Linien entlang. "Wir simulieren die Linien 1, 15, 21 und 25", sagt Entwickler Kevin Nitsch-mann aus Gladbeck. Neben der Innenstadt brausen die Busse auch durch El Molinar, Playa de Palma und El Arenal. Die Autobahn Ma-19 kann bis zum Flughafen abgefahren werden.
Die Gamer verkaufen Fahrkarten und müssen natürlich - wie ihre Kollegen im echten Leben - mal im Stau stehen. Auch mehrere Spieler können zeitgleich die EMT-Busse durch Palma steuern, via Headset unterhalten sie sich dann über ihre Lieblingsroute und fluchen gemeinsam über den zähfließenden Verkehr.
Nitschmann und Mitentwickler Darius Bode bauten die Stadt virtuell nach: Straßen, Häuser, Busse, Mülleimer, die Kathedrale und der Flughafen entstanden. Nitsch-mann besuchte im Herbst das städtische Depot, wo die blauen Busse von EMT stehen. Mit einer 3D-Kamera nahm das Team zunächst die Umgebung und später auch die Fahrzeuge auf, um alles originalgetreu am Rechner nachzubilden. Seit Mai tüftelten sie an dem Game.
Nicht nur geübte Spieler, sondern auch waschechte Busfahrer der EMT freuen sich auf das Game. "Es gibt erstaunlich viele Busfahrer, die im echten Leben schon acht Stunden am Steuer sitzen und nach Feierabend noch den Bussimulator spielen", erzählt Nitschmann.
Das Spiel ist für Kinder freigegeben. Es ist nicht möglich, Unfälle zu bauen. Es ist eine Erweiterung, ein sogenanntes Add-on, für das Bussimulationsspiel "Omsi2". Der Spieler muss also zunächst "Omsi2" erwerben, um die Mallorca-Version zu nutzen. Bisher gibt es das Spiel nur als Download.
(aus MM 52/2016)
2 Kommentare
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@MM-Redaktion: Jetzt lese ich hier zum dritten mal von dem Spiel. Seid ihr irgendwie am Umsatz beteiligt, oder wozu die "Dauereinblendung"?
"Bisher gibt es das Spiel nur als Download." ist alles was man lesen muss, um zu verstehen in welchem Jahrhundert diese Zeitung feststeckt. Schade, dass der Qualitätsanspruch so niedrig ist.