Von den Schweizer Berger direkt ans Mittelmeer hat es Andreas Falow verschlagen. Er ist der neue Pfarrer der deutschsprachigen katholischen Gemeinde auf Mallorca und trat seinen Dienst am 1. Dezember an. Zuvor war der 53-Jährige 20 Jahre lang in der Schweiz tätig.
"Zuletzt arbeitete ich als Touristenpfarrer in einem Skigebiet", erzählt der gebürtige Baden-Württemberger, der in Ispringen bei Pforzheim aufwuchs. In Arosa zwischen St. Moritz und Chur betreute der Geistliche die Urlauber. "Ich denke, dass ich einige, die im Winter dort Ski gefahren sind, im Sommer wieder hier treffe", fügt er an, "von daher ist es ein fließender Übergang für mich." Im Urlaub seien viele Menschen offener - auch für den Glauben, sagt der Geistliche. Doch sein Fokus wird nicht nur auf den Touristen, sondern mehr auf den deutschsprachigen Inselresidenten liegen.
Falow, der Theologie in Tübingen sowie Christliche Soziallehre und Caritaswissenschaften in Freiburg studierte, hat nicht immer nur im Glanz der gutbetuchten Skiurlauber gearbeitet. Er war zudem auf einer Kinderkrebsstation und einem Problemviertel in Zürich tätig. "Dort kam ich viel mit Drogenabhängigen und Prostituierten in Kontakt", erzählt er, "die Nöte der Menschen waren sehr deutlich sichtbar."
Zunächst für fünf Jahre leitet Falow die Gemeinde auf Mallorca. "Ich werde mir erst einmal ein Bild von der Situation hier machen, um zu sehen, wo was nötig ist", erklärt der 53-Jährige. Die Insel lernte er im August bei einem Schnupperbesuch kennen. "Ich war genau zu jener Zeit hier, als man keinen Platz mehr auf Mallorca bekam." Er habe "spannende Strukturen vorgefunden", wie der Theologe sagt. Zum Beispiel habe ihn überrascht, dass es auf dem Eiland verschiedene Anlaufstellen für die Gemeindemitglieder gebe und nicht nur das Pfarramt nahe der Kirche Santa Cruz in Palma. "Hier geht der Pfarrer den Leuten hinterher", sagt Andreas Falow. Die sogenannte aufsuchende Seelsorge sei eine moderne Form, die viel Fingerspitzengefühl voraussetze. Ein Priester müsse zwar nah an den Gläubigen sein, könne aber dennoch nicht jeden Wunsch erfüllen.
Pfarrer Andreas Falow tritt die Nachfolge von Peter Wehr an, als Vertreter war in den Sommermonaten Monsignore Robert Kramer eingesprungen. Die offizielle Einführung des Pfarrers ist für Sonntag, 19. Februar 2017, angesetzt.
(aus MM 49/2016)
9 Kommentare
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@Heinz, dazu braucht es keinen Gottkönig und Landesverräter wie den Dalai Lama. Dass der Glaube Privatsache und man zum Beten ins stille Kämmerlein gehen sollte, äußerte Jesus in seiner Bergpredigt ;-)
Hallo alle, Religion ist Privatsache und gehöhrt ins Wohnzimmer....und nicht an die Öffentlichkeit. Ansonsten: das Ergebnis sieht man ja. Das ist auch die allseits geschätzte Meinung des Herrn Tenzin Gyatso. Für alle die es nicht wissen- besser bekannt unter Dalei Lama.
..als ob die Kirche jemals tolerant gewesen wäre. Übrigens nach der Wichtigkeit zu fragen, hat wohl kaum etwas mit Toleranz oder Intoleranz zu tun.
Auch als Linker und als ungläubiger Swen sollte man so TOLERANT sein, wie man selbst Toleranz von anderen erwartet.
Ich wünsche ihm viel Glück und volle Gotteshäuser!! Zusammenhalt in diesen Zeiten ist mehr als notwendig!
Hallo Swen (2), ich Swen(1) bin nicht links sondern Atheist. Deine Bemerkung zeugt kaum von Toleranz ! Also bist du ein echter Kleriker ? Wie du siehst, behaupte ich nicht sondern frage. Viel Glück und Gottes Segen für Dich.
Viel Glück und Gottes Segen!
ihr müsst nämlich wissen, das Toleranz nur für meine Belange zu gelten hat. So bin ich nunmal, ein echter Linker.
Ist das so wichtig ?