„Sicher, es gibt Parallelen zwischen der Arbeit in Antalya und in Palma. Wir haben es hier aber mit deutlich weniger Kunden zu tun”, erzählt die 54-Jährige. Ein großer Teil seien Deutsche mit türkischem Hintergrund. Eine ausgeprägte deutsche Kolonie gebe es in der Hafenstadt am Mittelmeer allerdings nicht. Das sei eher im rund 130 Kilometer entfernten Alanya der Fall. Der Ort gehört ebenfalls zum Zuständigkeitsbereich von Konsulin Köller, die festgestellt hat, dass viele Dinge des Lebens für Deutsche in der Türkei komplizierter sind als auf Mallorca – was überwiegend daran liegt, dass die Türkei nicht der EU angehört.
„Ich bin Mallorca nach wie vor eng verbunden”, so Köller. „Die Insel ist immer noch Heimat.” Fünf Jahre war die Beamtin mit ihrer Tochter hier. Katharina machte aufMallorca ihren Schulabschluss, studierte dann Politik in Bamberg und Norwich. Nach dem Bachelor strebt die 23-Jährige als Nächstes den Master in London an.
Für Karin Köller war der Abschied vonMallorca 2007 ein Moment „mit einem lachenden und einem weinenden Auge”. Sie hatte das Eiland lieb gewonnen und pflegt auch heute noch Freundschaften. Aber sie durfte an den Einsatzort, den sie sich gewünscht hatte:Madagaskar. Nach Hause in „ihr”Afrika. Das kannte sie schon von Einsätzen in Tunis, Kampala(Uganda) und Abidjan (Elfenbeinküste). In Antananarivo wurde Köller 2007 Verwaltungschefin der deutschen Botschaft.
In Madagaskar musste sie politische Unruhen und den Regierungsumsturz erleben. „Das hätte ich uns und dem Land gerne erspart”, meint Köller, die unruhige politische Zeiten auch schon aus ihrer Zeit an der Elfenbeinküste kannte.
Nach drei Jahren Madagaskar folgte als nächste Station Berlin. „Es war das erste Mal, dass ich in Berlin gelebt habe.” Bisher hatten Heimateinsätze Köller immer ins Auswärtige Amt in Bonn gezogen. „Leider habe ich viel zu wenig Zeit für Berlin gehabt”, bedauert die Diplomatin. Grund: Ihre Aufgabe war die Organisationsberatung deutscher Auslandsvertretungen in aller Welt. „Von 24 Monaten in Berlin war ich bestimmt drei Viertel der Zeit unterwegs.” Hat sie vielleicht einen Ort entdeckt, an dem sie nochmal arbeiten möchte? „Ja, tatsächlich. Japan würde mich reizen. Tokio oder auch Osaka.”
An zwei weiteren Orten wird Karin Köller im Laufe ihrer beruflichen Karriere wohl noch für Deutschland zum Einsatz kommen. Die Tätigkeit der Konsulin in Antalya ist auf drei bis vier Jahre angelegt.
Ein kleines Stück des Herzens bleibt bei jedem Einsatzort im Ausland hängen, meint Köller und erinnert an das Lied „Niemals geht man so ganz” von Trude Herr. Mallorca sei aber wirklich etwas Besonderes, auch wenn es nach dem Abschied 2007 vier Jahre dauerte, bis sie zum ersten Mal Ferien auf der Urlaubsinsel machte. In diesem Jahr kam sie aber schon wieder.Und sie erwartet schon bald Insel-Besuch in Antalya.
„Ich habe auf Mallorca mit dem Laufen begonnen und laufe immer noch.”In Palma nahm Köller am TUI-Marathon teil, einmal über die Zehn-Kilometer-Distanz, einmal lief sie Halb-Marathon. „Hier in Antalya gibt es den Öger-Antalya-Marathon, den ,Runtalya’. Daran nehme ich im kommenden März teil – zusammen mit Mitläufern aus Mallorca.”
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