Die Erwartungen an das gestrige Eröffnungskonzert des „Festival Bellver“ waren hoch gespannt: die Ankündigung als „Gala lírica – Sons de Salzburg“ versprach Großes. Indes: selbst hochfliegende Hoffnungen wurden in dieser Sommernacht im stimmungsvollen Innenhof des Castell de Bellver bei Weitem übertroffen. Das Attribut „Gala“, das man solchen Opern-Potpourris oft anheftet, um ihnen einen edlen Touch zu verpassen, wäre gar nicht nötig gewesen, denn was das Publikum in der Burg zu hören bekam, war Belcanto vom Feinsten. Dafür sorgten sechs junge Sängerinnen und Sänger – sozusagen als „Leihgabe“ der Salzburger Festspiele, Europas erster Adresse für Operngesang auf höchstem Niveau. Und wer mit Begriffen wie „Festival“ und „Gala“ erhöhte Eintrittspreise und eine steife Kleiderordnung verbindet, sah sich ebenfalls aufs Angenehmste enttäuscht: ungeheuer viel (hochkarätige) Musik für ungeheuer wenig Geld: zwei pralle Stunden zauberhafte Musik für ein großenteils leger bezwirntes Publikum zum unschlagbaren Preis von 30 Euro – danach kann man andernorts lange suchen.
Konzertkritik: Ungetrübte Belcantofreuden zum Auftakt des Festival Bellver
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