„Doppeltes Spiel“ hat Jörg Handstein seine zehnteilige Hörbiografie über Schostakowitsch betitelt und damit die Tragik eines Komponistenlebens in zwei Worten auf den Punkt gebracht: Schostakowtschs Leben war ein einziges Wechselbad der Gefühle, zwischen regelrechter Glorifizierung durch das perfide System der sowjetischen Machthaber zum Volkshelden und Verfolgung und Ächtung durch eben dieses System. Dann musste er scheinbar zur Lüge greifen, nicht aus Opportunismus, sondern schlicht um zu überleben. Das konnte aber nur denjenigen als Lüge erscheinen, die taub waren für die Ironie, die sich hinter allen „linientreuen“ Bekenntnissen verbarg . Oft begann er ein Werk mit dem angekündigten Vorsatz, es werde ganz im Geiste des sozialistischen Realismus ausfallen, der von den Machthabern gefordert wurde. Aber dann änderte er sein Konzept und schuf eine sarkastische Persiflage auf das System. Wenn’s gutging, merkten die Kreml-Zensoren nicht, wie sie an der Nase herumgeführt wurden. Wenn nicht, wurde es für den Komponisten lebensbedrohlich.
Konzertführer: Schostakowitsch letzte Sinfonie, ein doppelbödiges Werk
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