„Doppeltes Spiel“ hat Jörg Handstein seine zehnteilige Hörbiografie über Schostakowitsch betitelt und damit die Tragik eines Komponistenlebens in zwei Worten auf den Punkt gebracht: Schostakowtschs Leben war ein einziges Wechselbad der Gefühle, zwischen regelrechter Glorifizierung durch das perfide System der sowjetischen Machthaber zum Volkshelden und Verfolgung und Ächtung durch eben dieses System. Dann musste er scheinbar zur Lüge greifen, nicht aus Opportunismus, sondern schlicht um zu überleben. Das konnte aber nur denjenigen als Lüge erscheinen, die taub waren für die Ironie, die sich hinter allen „linientreuen“ Bekenntnissen verbarg . Oft begann er ein Werk mit dem angekündigten Vorsatz, es werde ganz im Geiste des sozialistischen Realismus ausfallen, der von den Machthabern gefordert wurde. Aber dann änderte er sein Konzept und schuf eine sarkastische Persiflage auf das System. Wenn’s gutging, merkten die Kreml-Zensoren nicht, wie sie an der Nase herumgeführt wurden. Wenn nicht, wurde es für den Komponisten lebensbedrohlich.
Konzertführer: Schostakowitsch letzte Sinfonie, ein doppelbödiges Werk
Mehr Nachrichten
- Etwa 1500 Urlauber betroffen: Deutscher Reiseveranstalter meldet Insolvenz an
- Große US-Zeitschrift hat gewählt: Das schönste Dorf Mallorcas ist ...
- Gastwirt nicht begeistert: Melanie Müller nimmt sich die Bühne des Oktoberfests von Santa Ponça
- Nach Tod des Sohnes: Wie ein deutsches Ehepaar eine Finca auf Mallorca renovierte und zurück ins Leben fand
- Promi-Auswanderer Jan Hofer: So lebt "Mister Tagesschau" auf Mallorca
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.