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Keine Frage: Mallorca ist eine Insel und Inseln haben von Natur aus ziemlich begrenzten Platz. So verwundert es nicht, dass man hierzulande ab und an – insbesondere zwischen Juni und September – von einem Gefühl der Enge befallen wird. Immerhin gesellen sich im Jahresverlauf (wenn nicht gerade eine Pandemie die Welt auf den Kopf stellt) zu den 1,2 Millionen Balearenbürgern rund 15 Millionen Urlauber. In den Sommermonaten verdoppelt sich die Einwohnerzahl quasi. Da wird schnell klar: Ewig so weitergehen, kann das nicht. Wie kann man das unbegrenzte Wachstum eindämmen, in einem vereinten Europa, in dem sich praktisch jeder aufhalten (und niederlassen) kann, wo er will?

Der Vorschlag des Balearen-Parlaments, Ausländern ohne Residencia den Kauf von Wohnimmobilien zu untersagen, greift hier zu kurz und wirkt wenige Monate vor den Regionalwahlen eher wie billige Wahlkampftaktik – gerade auf einer Insel, wo Teile des Wahlvolks den „Forasters” ohnehin skeptisch gegenüber stehen. In der Regel kaufen nämlich Ausländer hier Luxushäuser oder alte Landfincas – konkurrieren in den wenigsten Fällen mit den Einheimischen beim Kampf um den ganz normalen Wohnraum.

Was Mallorca stattdessen braucht, ist eine sinnvolle Kanalisierung der Menschenströme. Das fängt mit einer Entzerrung der Hauptsaison an und führt über ein schlüssiges Verkehrskonzept und das Vorantreiben von sozialem Wohnungsbau bis hin zu einem gut funktionierenden öffentlichem Nahverkehrsnetz. Hier ist einiges liegengeblieben in den vergangenen Jahrzehnten.

Und die Politik neigt manchmal leider dazu, die Gründe für Probleme bei Faktoren „von außen” zu suchen, während sie sich selbst zwischen Sprachenstreit und Bürgerkriegsdebatten im Klein-Klein verliert. Die Welt in „die” und „wir” einzuteilen, sorgt für Spaltung und Verwirrung, aber selten für die Lösung der Probleme.

Gleichzeitig muss man kurz vor Wahlen nicht jeden Parlamentsbeschluss allzu ernst nehmen. Vor allem nicht, wenn es sich dabei um ein Geschenk an eine Partei handelt, von der sich beide Seiten – links wie rechts –erhoffen, dass sie ihnen im Fall eines Patts zur Mehrheit verhilft.