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Ecotasa, Plastiktüten- und Kaffeekapselverbot, Klimaschutzgesetz, Umstieg auf E-Mobilität, Straßenbahnbau, Posidoniaschutz, Sperrung von Gebirgsstraßen, Shuttle-Busse zu Stränden, ein neuer Naturpark … Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen.

Die links-grüne Balearen-Regierung und ihre Pendants in den Rathäusern treiben den Umbau der Inseln zu einem nachhaltigen Urlaubsziel voran. Und sie werben damit. Durchaus mit Erfolg. Immer häufiger liest man in internationalen Medien über den Wandel Mallorcas zur „grünen Insel“. Greenpeace sieht Palma auf dem richtigen Weg und will mithelfen, die Kapitale zur Vorzeigestadt in Sachen Nachhaltigkeit zu machen. Auch auf der ITB in Berlin spielt das Thema in der Präsentation der Balearen eine herausragende Rolle. Gut möglich, dass die Inseln damit mehr punkten können als mit Strandbildern, die schon jeder kennt.

Das Echo, das die grünen Bemühungen hervorrufen, ist ermutigend, aber nicht ungefährlich. Denn vieles, was da gelobt wird, sind Pläne und Ankündigungen, deren Realisierung alles andere als gesichert ist. Wiederholt schon wurde die Regierung von Gerichten ausgebremst. Vor allem aber: Viele Vorhaben würden bei einem durchaus möglichen Machtwechsel im Frühjahr 2019 wieder in der Versenkung verschwinden, weil die Akzeptanz selten über das linke Lager hinausreicht.

Eine der Ursachen: Der „Pacte“ arbeitet bevorzugt mit Verboten. Interessant ein großer Beitrag in der Sonntagsausgabe von „Ultima Hora“ unter dem Titel „NO“, der auflistet, was alles eingeschränkt wurde oder werden soll – vom Stierkampf über die Ferienvermietung bis zum Diesel. Um zum Schluss zu kommen, dass diese prohibitionistische Ader noch Stimmen kosten könnte.

Die Regierung täte gut daran, den nachhaltigen Umbau zwar zielstrebig, aber doch behutsam voranzutreiben. Großspurige Ankündigungen, aus denen nichts wird, sind schlecht, auch schlecht fürs Geschäft. Was Mallorca braucht, ist eine kontinuierliche Entwicklung. Mit Extrempositionen ist das nicht zu schaffen.