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Der Sommer steht vor der Tür, die Temperaturen steigen, die Hotels füllen sich und mit ihnen die Strände. Einige Playas aber geben ein trauriges Bild ab - sie werden nicht pünktlich zur Saison "fertig". Das Seegras gammelt vor sich hin, hier und da liegt Müll, von Sonnenliegen und Schirmen fehlt - wie an der Playa de Muro - jede Spur. Das ist umso verwunderlicher, als dass der Sommer eigentlich jedes Jahr zur gleichen Zeit kommt. Dass die Saison im April beginnt und der Urlauber spätestens ab Mai zum "Playero" wird, dürfte nach 70 Jahren Tourismus auf Mallorca kein Geheimnis mehr sein. Und doch schafft es die Verwaltung nicht, zeitnah die entsprechenden Lizenzen zu vergeben und die Strände zu säubern. Zugegeben, das sind, gemessen an der Gesamtzahl der Buchten und Playas, nur Einzelfälle. Viele Strände auf Mallorca befinden sich in gutem Zustand und dürften den Urlaubern viel Badefreude bereiten. Dass es aber gerade den Vorzeige-Strand Es Trenc erwischt, wiegt doppelt schwer, ist er doch sicher einer der Strände der Insel, der in ausländischen Medien besonders präsent ist. Nicht nur das seit zwei Jahren ungelöste Parkplatz-Problem, jetzt auch der Abriss der alten "Chiringuitos" und die Verzögerungen beim Bau der neuen Buden, lassen die Gemeinde Campos dabei in keinem guten Licht dastehen. Doch sie ist sicher nicht alleine schuld an der Misere. Das größte Problem auf der Insel scheint die ungeklärte Situation bei den Zuständigkeiten zu sein. Küstenbehörde, Rathäuser und Inselregierung verlieren sich im klein-klein ihrer widerstreitenden Interessen und Meinungen. Leidtragende sind in diesem Fall die Urlauber, vor allem aber der gute Ruf der Insel. Gerade die Strände sind es doch, die jedes Jahr Millionen Touristen hierher locken - sie sind so etwas wie das Aushängeschild Mallorcas. Jede einzelne Behörde mag sinnvolle Ziele verfolgen, ihr Zusammenspiel allerdings führt zu einem nicht zufriedenstellenden Ergebnis. Wenn dann noch ein Gericht anordnet, im Hau-Ruck-Verfahren teils alteingesessene Lokale dem Erdboden gleich zu machen, ist das Chaos perfekt. Da kann es am Ende eigentlich nur Verlierer geben.