Im Jahre 2012 fiel die Bootsmesse in Palma aus. Die Wirtschaftskrise und vor allem ein veraltetes Konzept hatten dem Evergreen - Gründungsjahr 1983 - den Garaus gemacht. Da war einfach kein Pepp mehr dahinter. 2013 erfolgte dann ein Revival als Boat Show, das in diesem Jahr mit Rekordzahlen seinen vorläufigen Höhepunkt gefunden hat. Der Mut zur Erneuerung hat sich offenbar bezahlt gemacht. Die Messe mit Lounge-Zelten und einer "Nacht des Meeres" wird von Nautik-Freunden unisono als sehenswert bezeichnet, und die Superyacht-Abteilung mit 63 Schiffen darf sich sogar das Prädikat Weltklasse anstecken. Ein Geheimnis des Erfolgs: Die Balearen-Regierung hat die Unternehmen der Branche mit ins Boot geholt, sprich: auf sie gehört und sie bei der Planung mit einbezogen. Auch die Stadt Palma zieht mit, positioniert im Umfeld der Boat Show eine Biermesse und ein Filmfestival. Insgesamt eine gute Performance der beteiligten Institutionen. Jetzt fehlt nur noch die Bestätigung, dass die beteiligten Aussteller auch tatsächlich etwas verkaufen. Denn davon, und nicht von der Zahl der Messebummler, hängt der wirkliche Erfolg der Boat Show ab. Ob die Übung gelungen ist, wird sich spätestens im Frühjahr 2016 zeigen: Wenn die Aussteller erneut Schlange stehen, darf man davon ausgehen, dass sie gute Erfahrungen gemacht haben. Alte Konzepte neu überdenken, öffentliche Institutionen und private Unternehmen an einen Tisch bringen - das Beispiel aus der Nautik sollte auch in anderen Branchen der Insel Schule machen. Und danach darf man die guten Taten auch noch publik machen. Dabei ist man auch bei der Boat Show leider in alte mallorquinische Verhaltensmuster gefallen. Vor dem unmittelbaren Beginn der Messe gab es kaum brauchbare Informationen, dazu einen schwachen Auftritt im Web. Das ist schlecht für potenzielle Interessenten aus dem Ausland, die nicht von heute auf morgen entscheiden können oder wollen, auf Mallorca eine Yacht zu kaufen. Autor: Bernd Joalla
Warum die Boat Show beispielhaft ist - in fast allen Bereichen
07.05.15 12:30
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