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Et hätt noch emmer joot jejange: Das rheinische Grundgesetz besagt, dass das, was gestern gut gegangen ist, auch morgen funktionieren wird. Selbst wenn es Murks ist. Es hat wohl dieses Mal auch vor Mallorca Geltung gehabt, Gott sei Dank möchte man sagen. Schenkt man den Aussagen Glauben, die die von der brennenden Fähre "Sorrento" geretteten Passagiere gemacht haben, ging es an Bord des havarierten Schiffes chaotisch zu. Die international zusammengewürfelte Mannschaft kannte offenbar das Sicherheitsprotokoll nicht und konnte sich untereinander auch kaum verständigen. Die Rettungsboote funktionierten nur eingeschränkt. Insgesamt scheinen die Sicherheitsvorkehrungen mangelhaft gewesen zu sein. Wie drückten es einige der Geretteten aus: Wenn mehr Passagiere an Bord gewesen wären, hätte es eine Katastrophe gegeben. Schließlich waren nur 156 auf dem Schiff, Kapazität hätte es für mehr als 900 gegeben. Funktioniert hat offenbar das Rettungsprotokoll der Seerettung. Auch wenn einige Passagiere über Schwierigkeiten beim Umstieg von der brennenden auf die andere Fähre berichtet haben. So eine Operation auf See läuft nicht immer problemlos ab, zumal wenn sie durch Qualm erschwert wird. Am Ende gab es weder Schwerverletzte noch Tote zu beklagen. Auch die Umwelt bleibt nach bisherigem Stand offenbar verschont. Die Saison kann also kommen, alles wieder gut vor und auf Mallorca. Doch halt: Sollte man diesen Warnschuss vor den (Schiffs-)Bug nicht zum Anlass nehmen, die Sicherheitskontrollen von Fährschiffen zu erhöhen? Sie sind täglich im Gewässer vor Mallorca unterwegs, transportieren Menschen und teilweise Gefahrgut. Wenn dieses Fast-Unglück ohne Konsequenzen bleiben sollte, macht sich trotz aller Erleichterung ein flaues Gefühl breit: Die Passagiere und Mallorcas Bewohner als mögliche Betroffene einer Umweltkatastrophe haben Glück gehabt. Viel Glück. Man sollte es in Zukunft nicht überstrapazieren. Autor: Thomas Zapp