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Wer nach Sencelles kommt, wird immer freudig begrüßt. Und sei es nur von der steinernen Nonne, die von ihrem Standbild am Kirchplatz herabwinkt. Es handelt sich um Schwester Francinaina Cirer, die 1851 in dem Dorf, mitten im Zentrum der Insel, ein Kloster gründete. Sencelles ist eines jener Dörfer auf Mallorca, das vor allem von der Landwirtschaft lebte.

Wie kaum ein anderer in dem Ort hat Matías Llabrès (76) den Niedergang der Agrarwirtschaft im 20. Jahrhundert dokumentiert. In seinem Buch „Notas históricas de Sencelles” schildert er, wie der Ort einst für seine Früchte - Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Feigen - berühmt war. Das getrocknete Obst wurde bis auf das Festland exportiert. Hinzu kamen die Mandeln. „Die Mandeln waren damals wirklich die Grundlage des Reichtums”, erzählt Llabrès. Auch der Weinbau war ein wichtiger Wirtschaftszweig. Bis zur Reblausplage um 1890 - die den Mandelanbau forcierte - gab es in dem Ort 65 Weinkeller. Diese gingen der Reihe nach ein, und am Ende blieb um 1950 einzig das Weingut Ca'n Ramis übrig. Dieser bereits 1870 gegründete „Celler” gehört Matías
Llabrés und wird heute von seinem Sohn Pere Antoni geführt. Die Kellerei ist bekannt für kräftigen roten Landwein. Vor wenigen Jahren stellten sich sogar wieder einige Nachahmer ein: Heute gibt es auf dem Gemeindegebiet wieder eine Handvoll Bodegas.

Überhaupt rührt sich neues Leben im Dorf. In den vergangenen zehn Jahren stieg die Bevölkerungszahl an, die Schülerzahlen gingen hoch auf 300. Doch viele der Neubürger nutzen Sencelles meist nur zum Schlafen. Tagsüber arbeiten sie in Palma, Inca
und an anderen Orten der Insel.

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