Das Landgericht in Palma de Mallorca hat Ali K. am Montag zu lebenslanger Haft verurteilt. Der 39-jährige Marokkaner wurde des Mordes an seiner hochschwangeren Frau und seinem siebenjährigen Sohn schuldig gesprochen. Es ist das erste Mal, dass ein derartiges Strafmaß auf den Balearen verhängt wurde.
Die Richter waren sich der Schuld des Angeklagten offenbar sicher: Frühestens nach 30 Jahren bestehe für K. die Möglichkeit einer Haftreduzierung, berichtete die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" aus dem Gerichtssaal. Insgesamt wurde er zu 25 Jahren Haft für den Mord an seiner Frau Warda Ouchene sowie sechs Monaten für häusliche Gewalt verurteilt. Für den Mord an seinem Sohn erhielt K. das Urteil lebenslänglich. Zusätzlich muss er fast 800.000 Euro Schmerzensgeld an die Hinterbliebenen zahlen.
Der Doppelmord ereignete sich im Mai 2021 in Sa Pobla. Nach Zeugenaussagen hatte K. seine Frau in der Ehe systematisch unterdrückt. Wie der Vater der Getöteten vor Gericht aussagte, durfte Warda in der Beziehung „nichts sagen". Mit einem 33 Zentimeter langen Meißel griff K. seine 28-jährige Frau an jenem Tag an, die sich zu diesem Zeitpunkt in der 21. Schwangerschaftswoche befand. Zunächst schlug er ihr mit dem Werkzeug auf den Kopf, anschließend erstickte er sie.
Weil sein siebenjähriger Sohn die Gewalttat miterlebte, tötete K. auch ihn durch Erwürgen. Nach der Tat verließ er die Wohnung, fuhr nach Palma und stellte sich tags darauf freiwillig der Polizei. Aus einem gerichtsmedizinischen Gutachten geht unter anderem hervor, dass der Angeklagte in den Jahren vor der Tat fünf Suizidversuche unternommen hatte.
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