Der beschlagnahmte Wein war mit gefälschten Etiketten vom Händler versehen worden | Pixabay

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In der Gemeinde Calvià auf Mallorca ist die balearische Agraraufsichtsbehörde aktiv geworden und hat insgesamt 1495 Flaschen Wein aus Navarra in Nordspanien beschlagnahmt, die unter dem Etikett "Vi de Mallorca" verkauft werden sollten. Die Flaschen wurden sichergestellt, nachdem die Generaldirektion für Agrar- und Lebensmittelqualität auf eine Beschwerde aus dem mallorquinischen Weinsektor hin tätig wurde. Die Weinflaschen trugen ein Etikett, das den Anschein erweckte, sie seien ein echtes Inselprodukt – was sie nach Überprüfung jedoch nicht waren.

Für den Händler aus Calvià könnte diese Aktion teuer werden: Mehr als 3000 Euro Strafe drohen für den Versuch, die Navarra-Trauben im mallorquinischen Gewand zu verkaufen. Nach Angaben der Agraraufsicht wirke diese Art der Kennzeichnung "irreführend" und könne den Verbraucher täuschen. Ein Sprecher betonte, dass die Kontrolle der geschützten Herkunftsangaben eine wichtige Aufgabe der Behörde sei. "Wenn eine Beschwerde eingeht, handeln wir schnell," erklärte Joan Llabrés, Generaldirektor für Agrarqualität.

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Der Händler wird wohl überdenken müssen, wie viel "Mallorca-Gefühl" man einem Wein mit Navarra-Herkunft wirklich verleihen kann. Einheimische Winzer reagierten indes erleichtert: Falsche Etiketten schaden schließlich nicht nur dem Verbraucher, sondern auch den echten Inselprodukten, die mit der geschützten Herkunft werben.

Für die Verbraucher bedeutet die Maßnahme, dass sie sich auf die korrekte Kennzeichnung mallorquinischer Produkte verlassen können sollen. "Jeder soll wissen, was er bekommt", so ein Vertreter der Agraraufsicht. Die beschlagnahmten Flaschen werden nun vorerst eingelagert und dürfen erst nach Überarbeitung des Etiketts wieder in den Verkauf.