"Obwohl wir eine Rekordsaison bei den Besucherzahlen erleben, setzte sich die Verlangsamung der balearischen Wirtschaft im Sommer fort", hieß es in einer Mitteilung an die Medien. Die Entwicklung verläuft dabei auf den einzelnen Inseln unterschiedlich: Während sich Mallorcas Wirtschaft mit einem Wachstum von 2,9 Prozent weiterhin stabil zeigte, schwächelten die beiden Schwesterinseln Ibiza und Formentera deutlich. Menorcas Wirtschaftsleistung legte dagegen wieder leicht zu.
Die wirtschaftliche Abschwächung machte sich nach Darstellung des CAEB auch am Arbeitsmarkt bemerkbar. Das Beschäftigungswachstum lag zwischen April und Juni bei 3,6 Prozent und damit 0,3 Prozent hinter dem Wert des ersten Quartals. Der Arbeitgeberverband hatte zu Wochenbeginn aber auch positive Zahlen parat: So wurde im Juni mit 646.404 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ein historischer Höchststand erreicht. Gleichzeitig sank die Arbeitslosenquote auf 4,2 Prozent – der niedrigste Wert in der Geschichte der Inseln und deutlich unter dem spanischen Durchschnitt von 11 Prozent.
Ein Sorgenkind bleibt die Inflation, die im zweiten Quartal auf 3,7 Prozent anzog. Der CAEB führt dies primär auf steigende Preise für Energie und Dienstleistungen zurück. Aber auch hier bestehe Hoffnung, so der Verband. Zu Beginn des dritten Quartals habe es Anzeichen für eine Entspannung gegeben, mit einer Mäßigung des Verbraucherpreisindex in den Monaten Juli und August.
So unterschiedlich sich die Wirtschaftslage innerhalb des Archipels darstellt, so unterschiedlich fielen die Zahlen aus den verschiedenen Branchen aus. Der Dienstleistungssektor, Rückgrat der balearischen Wirtschaft, wuchs laut CAEB um 2,9 Prozent. Die Industrie erwies sich mit einem Wachstum von 1,1 Prozent deutlich weniger dynamisch. Überdurchschnittlich stark legte das Baugewerbe zu, das ein Plus von 3,5 Prozent verzeichnete.
Überdies konnte sich der Einzelhandel auf die Kauflust von Inselbewohnern und Urlaubern verlassen. Der CAEB führt dies auf die starke Tourismussaison und die Erholung der Realeinkommen zurück. Auch die Investitionen zeigten eine positive Entwicklung, gestützt durch die boomende Baubranche und gelockerte Finanzierungsbedingungen.
Trotz der insgesamt positiven Zahlen sehen die Arbeitgeber strukturelle Herausforderungen auf die Inselwirtschaft zukommen. "Es wird für die Balearen zunehmend schwieriger, das volle Potenzial aus den Investitionen und dem hohen Aktivitätsniveau zu schöpfen", warnt der Verband. Dies deute darauf hin, dass die aktuellen Wachstumsmuster an ihre Grenzen stießen.
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