Bilder zeigen, wie die Nachbar in das Haus eindringen. | Ultima Hora

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Mindestens drei Personen sind jetzt im Zusammenhang mit dem "Überfall" auf ein besetztes Haus in Palmas Meeresstadtteil El Molinar festgenommen worden. Wie die Zeitung "Ultima Hora" berichtet, haben die Ermittler bereits eine Vielzahl der Personen identifiziert, die aktiv an der Belagerung und der Stürmung des Hauses beteiligt waren. Diese müssen nun beim Haftrichter vorsprechen.

Videos und Aussagen in den Medien trugen zur Identifizierung der Verdächtigen bei. Es wird erwartet, dass die Zahl der Festnahmen in den nächsten Stunden und Tagen weiter steigen wird. Viele der Verdächtigen haben sich über ihre Anwälte an die Polizei gewandt, um sich selbst anzuzeigen. Dies ist ein übliches Vorgehen in solchen Fällen, um eine offizielle Verhaftung und Anklage zu erhalten, aber ohne vor Gericht gehen oder in Haft genommen werden zu müssen.

Die Ereignisse spielten sich am vergangenen Dienstag ab, als etwa 50 Bewohner des Palma-Viertels versuchten, eine Gruppe junger Algerier zu lynchen, die das Viertel angeblich "terrorisiert" haben sollen. Die gewalttätige Auseinandersetzung fand in einem Haus in der Calle Llucmajor statt, in dem eine Gruppe illegaler Einwanderer lebt. Dabei handelt es sich um die Hauptstraße, die das Viertel durchzieht.

Bewohner des Viertels berichten, dass die jungen Männer seit Wochen stehlen, Frauen und Mädchen belästigen und ältere Menschen mit Messern überfallen. Der Lynchversuch war demnach die Reaktion auf einen angeblichen Raubüberfall auf eine Gruppe von Teenagermädchen mit Messern. Die wütende Nachbarschaft nahm das Gesetz dabei in die eigene Hand. Am späten Dienstagabend zogen etwa 50 Personen zum Haus der mutmaßlichen Täter und griffen Türen und Fenster an. Aufnahmen zeigen, wie eine Menschenmenge die Fassade hinaufklettert, in das Haus eindringt und einen Teil der gestohlenen Gegenstände auf die Straße trägt.

Durch das schnelle Eingreifen der Polizei konnte eine Schlägerei zwischen den beiden Gruppen verhindert werden. Ein Großaufgebot der Polizei war notwendig, um die festgenommenen Illegalen zu evakuieren. Zunächst wurden drei algerische Hausbesetzer wegen Bedrohung und Randale festgenommen. Am folgenden Tag versuchten einige der aus dem Haus vertriebenen Algerier zurückzukehren. Als eine Gruppe von Nachbarn dies bemerkte, kam es erneut zu Handgreiflichkeiten.