Torres, mit seiner Leidenschaft für das Meer und seiner Kamera, hat die dramatische Veränderung miterlebt. "In den letzten 50 Jahren ist die Haipopulation um fast 98 Prozent zurückgegangen", berichtet er erschüttert. Überfischung, Angst und falsche Vorstellungen haben zu dieser verheerenden Entwicklung geführt. Die Angst vor Haien treibt viele Fischer dazu, diese Tiere zu töten, obwohl sie für den Menschen kaum eine Gefahr darstellen. Zudem besteht der Irrglaube, dass ohne Haie mehr Fische für den menschlichen Konsum verfügbar sind.
Shark Med, die von Torres und Clua gegründete Vereinigung, widmet sich der Erforschung und dem Schutz der Haie im westlichen Mittelmeer. Ihre Arbeit ist von entscheidender Bedeutung, denn es fehlt an wissenschaftlichen Daten über diese Tiere. "Wir wissen so wenig über ihre Lebensräume und Wanderrouten", erklärt Torres. "Besonders der Weiße Hai ist ein Rätsel." Die Hauptbedrohung für die Haie ist die Fischerei. Vor allem die Langleinen- und Schleppnetzfischerei führen zu zahlreichen Beifängen. "Blauhaie werden oft mit Haken im Körper wieder ins Meer geworfen und sterben qualvoll", so Torres.
Besonders besorgniserregend ist die Situation für den Weißen Hai und den Kurzflossen-Makohai. Beide Arten stehen unter strengem Schutz, doch ihre Populationen sind im Mittelmeer stark dezimiert. "Der Weiße Hai ist ein langsamer Reproduzierer", erklärt Torres. "Es dauert Jahre, bis ein Weibchen geschlechtsreif wird. Jeder Verlust ist ein schwerer Schlag für die Art." Shark Med setzt sich für einen umfassenden Schutz der Haie ein. Dazu gehört ein Dialog mit der Fischerei, um nachhaltigere Fangmethoden zu entwickeln. Zudem ist es wichtig, die Öffentlichkeit über die Bedeutung der Haie für das Ökosystem aufzuklären und Ängste abzubauen.
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