"Wenn du nicht mir schläfst, entlasse ich dich." Mit diesen Worten soll laut der Tageszeitung Ultima Hora einer Restaurant-Angestellten auf Mallorca von ihrem Chef bedroht worden sein. Der beschuldigte Gastronom und sein Bruder sollen zudem junge Mitarbeiterinnen im Lokal und schon beim Vorstellungsgespräch mit Alkohol gefügig gemacht haben.
Hintergrund ist die Affäre um die so genannte "Gastro-Mafia" auf der Insel. Es handelt sich um ein Geflecht aus bis zu 30 Unternehmen, in dem angeblich systematisch das Personal ausgebeutet und die Sozialversicherung betrogen wurde.
Auch das Wohl der Gäste interessierte die Verantwortlichen offenbar herzlich wenig. Wie es heißt, wurden Essensreste auf den Tellern für das nächste Gericht recycelt – ebenso wie vom Boden aufgehobene Abfälle. Serviert wurden angeblich auch abgelaufene Speisen und Getränke sowie verschimmeltes Fleisch.
Touristen an der Plaça Major bekamen höhere Preise berechnet als Einheimische, da bei ihnen die Gefahr von Reklamationen geringer war. Gezielt soll ihnen auch die Ausgabe von Speisekarten vorenthalten worden sein. Ein Erfrischungsgetränk konnte dann mit 6 Euro zu Buche schlagen. Im Übrigen wurde angeblich Wein aus dem Tetra-Pack und Billig-Bier aus dem Supermarkt ausgeschenkt – angepriesen jedoch unter klangvollen Herkunftsbezeichnungen und Markennamen.
Mittlerweile ist der mutmaßlichen Bande das Handwerk gelegt worden. (mic)
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