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Die Zahl der Mallorca-Deutschen ist im Laufe des Jahres 2013 um rund 20 Prozent zurückgegangen. Das geht aus den jetzt vom spanischen Statistikamt veröffentlichten endgültigen Zahlen der Einwohnermeldeämter hervor. Demnach waren am 1. Januar 2013 balearenweit 30.049 Deutsche gemeldet. Am 1. Januar 2014 waren es nur noch 23.666.

Aber hat in dem Zeitraum tatsächlich jeder fünfte auf Mallorca gemeldete Deutsche der Insel den Rücken gekehrt? „Nein“, sagt Pere Salvá, Humangeograf an der Balearen-Universität und herausragender Experte für Bevölkerungsentwicklung auf Mallorca. „Ich gehe davon aus, dass es sich zum Teil um einen rein statistischen Effekt handelt.“

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Der vermeintliche „Mallorca-Exodus“ fällt nämlich genau in die Zeit, in der der spanische Fiskus verschiedene Maßnahmen beschlossen hatte, mit denen in Spanien lebende Ausländer stärker zur Kasse gebeten werden sollten. So müssen seitdem alle Residenten ihr ausländisches Vermögen deklarieren. Bei Zuwiderhandlung drohen hohe Geldstrafen.

Pere Salvà glaubt, dass nicht nur viele Deutsche angesichts dieser Verschärfung ihren Steuerwohnsitz woandershin verlegt haben. Auch die Zahl der Briten sank im Jahr 2013 deutlich – von 21.934 auf 18.454. Viele von denen, die auf diese Weise dem spanischen Fiskus entgehen wollen, verbringen allerdings weiter den Großteil des Jahres auf den Inseln, vermutet Salvà.

Ein weiterer Grund für den starken Rückgang ist aber auch die Bereinigung der Melderegister, die es in den vergangenen Jahren gab. Zahlreiche „Karteileichen“ sollen beseitigt worden sein. Zuguterletzt hat laut Salvà die Wirtschaftskrise auch viele EU-Ausländer getroffen, die Spanien angesichts der darbenden Wirtschaft verlassen haben.