Schulterklopfen, Umarmungen und strahlende
Gesichter – als die Crew der „Scorpione dei mari“ im Hafen von
Palma festgemacht und wieder festen Boden unter den Füßen hat, ist
die Freude über den Coup nicht zu übersehen. Die Segelyacht des
Deutschen Kim Schindelhauer hat den Superyacht Cup gewonnen, der am
Donnerstag, Freitag und Samstag vergangener Woche in der Bucht von
Palma stattfand.
Auch wenn die Regatta den Ruf hat, vor allem Bedeutung als
gesellschaftliches Ereignis zu haben, strahlt der Unternehmer aus
Aachen übers ganze Gesicht. „Das richtige Rahmenprogramm ist zwar
schön”, sagt Schindelhauer. „Das Segeln hat aber Priorität.”
22 Yachten waren bei dem Wettbewerb an den Start gegangen – eine
wahre Flotte der Superlative. Das teuerste der Boote soll rund 20
Millionen Euro gekostet haben, wie ein Insider verrät. Der
Unterhalt einer solchen Yacht koste pro Jahr rund zehn Prozent des
Kaufpreises. 88 Meter misst das längste der luxuriösen Boote, die
„Maltese Falcon“.
Fast niedlich nimmt sich dagegen Schindelhauers Yacht aus, die
aus dem Hause des niederländischen Herstellers Jongert stammt
(29'10 Meter). „Mich hat es immer gereizt, ein Boot zu besitzen,
mit dem man überall hinkommt”, sagt Schindelhauer. „Man erreicht so
eine unsagbare Freiheit.” Ursprünglich hatte er mit der „Scorpione
dei mari“ zur Weltumsegelung aufbrechen wollen. Nun liegt sie doch
die meiste Zeit des Jahres in Palmas Hafen. „Das Mittelmeer ist
mein Lieblingsrevier. Vor allem die Balearen sind ein
außergewöhnliches Segelgebiet”, sagt er.
Das sieht auch der Mann so, der an Bord das Sagen hat, obwohl er
nicht der Besitzer ist. Der Australier Clive Walker ist der Kapitän
der Yacht. 365 Tage im Jahr. „Das ist ein Vollzeit-Job und hält
mich ständig auf Trab.” Trotzdem findet er nebenher auch noch Zeit
für Frau und zwei Kinder. Da Palma der Heimathafen des Bootes ist,
lebt seine Familie auf Mallorca. Laut Walker geht es vor allem um
die Koordination der Mannschaft, will man bei einer Regatta wie dem
Superyacht Cup erfolgreich sein. „Das ist die
Hauptherausforderung”, sagt er. „Daneben ist es aber auch viel
harte Arbeit.”
Derweil fängt im Hintergrund die Jazzband an zu spielen. Seicht
klingt das Saxofon, während unter dem Schatten spendenden Zeltdach
feine Düsen kühlen Wasserdampf versprühen. Der gesellschaftliche
Teil des Superyacht Cup hat begonnen.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.