Von den drei im Januar auf Mallorca
gestarteten Fincaverlosungen ist nur noch eine übrig. Nachdem der
eine Veranstalter, ein deutscher Gastronom, noch immer auf eine
schriftliche Genehmigung wartet, bevor er mit dem Losverkauf
beginnt, hat jetzt ein anderes deutsches Ehepaar die Reißleine
gezogen. Die Verlosung der Finca in s'Alqueria Blanca wurde in der
vergangenen Woche eingestellt. Die Internetseite, über die der
Losverkauf abgewickelt wurde, ist nicht mehr online.
Als Grund geben die Veranstalter den schleppenden Losverkauf an.
„Es ist schon heute abzusehen, dass nicht genügend Registrierungen
kommen und somit wäre es nicht korrekt, Sie und auch uns länger
damit zu beschäftigen”, heißt es in einer E-Mail, die den
Teilnehmern der Verlosung jetzt zugeschickt wurde und die dem
Mallorca Magazin vorliegt. Es folgt die Bitte um die
Bankverbindung, damit das eingezahlte Geld für die Lose
zurücküberwiesen werden kann – allerdings erst nach Abzug einer
Bearbeitungsgebühr in Höhe von 15 Euro. Der Lospreis lag bei 99
Euro. Der Veranstalter Frank Heber hatte zuletzt keine genauen
Angaben mehr machen wollen, wie viel Geld er bereits eingenommen
hat. „Mehrere Tausend” Lose seien verkauft, hieß es Ende
Februar.
Zumindest einer der Loskäufer bringt wenig Verständnis auf für
das plötzliche Ende der Aktion. „Die Teilnahmebedingungen wurden
nicht eingehalten und die Begründung ist unglaubhaft”, schreibt er
in einer E-Mail an die MM-Redaktion. Tatsächlich hieß es
ursprünglich, dass die Verlosung nur dann abgesagt werde, sollten
bis Dezember dieses Jahres nicht mehr als 19.000 Lose verkauft
werden. Im Februar hatte Heber die Teilnahmebedingungen geändert
und die Frist vor-übergehend auf den 1. Mai vorverlegt. Auch der in
den Teilnahmebedingungen genannte Ort der Verlosung variierte:
Zuerst hieß es, die Ziehung werde auf Mallorca stattfinden, dann
war plötzlich nachzulesen, der Ort werde noch bekannt gegeben. Für
den enttäuschten Teilnehmer ist jedenfalls klar: „Sollte eine
Bearbeitungsgebühr abgezogen sein, prüfe ich rechtliche
Schritte.”
Bei der verbliebenen Hausverlosung – ein Österreicher bietet
sein Haus in Palma an – wächst die Teilnehmerzahl dagegen offenbar
stündlich. Christian Gibler garantiert, dass die Verlosung in jedem
Fall in Wien stattfinden wird. Unklar ist jedoch weiterhin, ob die
spanischen Behörden gegen die Verlosungen vorgehen werden. Experten
halten jegliche Hausverlosung in Spanien ohne vorherige Genehmigung
der Lotteriebehörde für illegal. Eine solche Genehmigung hat keine
der Verlosungen auf Mallorca.
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