Wer seinen Mallorca-Urlaub nicht im Hotel verbringen will,
sondern eher auf Selbstversorgung im eigenen Ferien-Domizil setzt,
wird heutzutage leicht fündig. Das Angebot reicht vom schlichten
Fremdenzimmer über das urige Landhaus bis zur pompösen Luxusfinca,
mehrere tausend Objekte stehen auf der Insel für Urlauber zur
Vermietung und versprechen ungestörte Sonnenuntergänge am Pool oder
Grillpartys in der eigenen Freiluftküche.
Der MM-Anzeigenteil gibt einen ersten Überblick darüber, was es
auf Mallorca alles gibt, die großen Reiseveranstalter verteilen
Hochglanz-Prospekte mit Offerten abseits des üblichen
Hotelbetriebs, und im Internet ist das Angebot schlichtweg
unüberschaubar.
Meist gibt es auf den verschiedenen Internet-Seiten zu jedem
Mietobjekt gleich auch noch eine mehrteilige Fotoserie, von der
Panorama-Ansicht bis zum Blick ins Badezimmer. Das Gros der Fincas
liegt im Inselinneren, in erster Strandlinie sind eher Apartments
zu finden.
Während die Qualität von Ferienhäusern in Spanien überprüft
wird, kann die Buchung eines Ferienapartments dagegen schon mal mit
einer Enttäuschung enden. Mancher Vermieter nutzt die
Urlauber-Zweitwohnung als Abstellraum für ausrangiertes Mobiliar,
berichtet ein Insider.
So schwierig es ist, aus dem Überangebot das richtige Haus, das
angemessene Apartment herauszufiltern, so einfach ist die Buchung.
Meist reicht bereits ein Fax und schon ist der Aufenthaltsort auf
der Insel geklärt. Im Internet sind zum Teil die Telefonnummern der
Vermieter angegeben, an anderer Stelle wiederum muss zur
Kontaktaufnahme ein E-Mail-Formular ausgefüllt und abgeschickt
werden.
Wer aber mietet sich im Urlaub lieber in einer Ferienwohnung
oder in einer Finca ein, als sich im Hotel bedienen zu lassen? „Den
typischen Finca- oder Apartment-Urlauber gibt es nicht”, sagt der
Vermieter zweier Apartment-Häuser an Palmas Stadtrand. „Die
Klientel ist total gemischt.”
Junge Leute seien ebenso häufig vertreten wie ältere,
Gruppenreisende nicht seltener als Familien. Allen gemeinsam sei
nur eines: „Es sind eher solche Leute, die besonders sparsam mit
ihrem Geld umgehen oder es lieber für andere Sachen ausgeben, fürs
Essengehen oder Shoppen beispielsweise.”
Christoph Rauen vom Reiseveranstalter TUI sieht in den Finanzen
allerdings nicht das Hauptmotiv von Finca- oder
Apartment-Urlaubern. Auf die „Billigschiene” könne man sie nicht
abschieben, sagt er. „Immerhin gibt es auch einige Ferienhäuser,
die pro Tag so teuer sind, dass man für den gleichen Preis auch für
eine ganz Woche in ein Vier- bis Fünf-Sterne-Hotel gehen
könnte.”
Entscheidend sei für diese individualistischeren Finca- und
Apartment-Urlauber, dass sie sich auch in den Ferien selbst
versorgen können, sagt Rauen. „Das ist das zentrale Kriterium.”
Um damit nicht schon am Tag der Ankunft beginnen zu müssen,
werde in den TUI-Häusern für ein Basispaket gesorgt: Milch, Wasser,
Marmelade sind schon da, wenn die Urlauber ankommen. „Die
Grundausstattung halt”, sagt Rauen.
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