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Ende gut, alles gut. Mallorca muss seinen Gürtel nicht enger schnallen. Die Versorgung der Insel auf dem Seeweg ist wieder sichergestellt. Am Donnerstag einigte sich die spanische Fischereiministerin Elena Espinosa mit den protestierenden Fischern.

Zwei Tage lang hatten die spanischen Fischer die wichtigsten Häfen des Festlandes blockiert. Unter anderem auch die für die Versorgung der Balearen lebenswichtigen Häfen von Barcelona, Valencia und Dénia. Nach 18stündigen Verhandlungen haben sich die Konfliktparteien doch noch auf eine Lösung geeinigt. Die Fischer bekamen Sonderhilfen als Ausgleich für die hohen Treibstoffpreise zugesagt. Künftig wird der für die Flotte benötigte Dieselkraftstoff mit 9'5 Cent pro Liter subventioniert. 3'5 Cent mehr als bisher.

Die mallorquinischen Fischer beteiligten sich nicht aktiv am Streik. Da ohnehin weder ein Schiff vom Festland die Balearen ansteuern konnte, noch die Verbindung in entgegengesetzter Richtung aufrechterhalten werden konnte, machte dies auch keinen Sinn. Sie liefen am Donnerstag lediglich nicht aus. So konnten zumindest Kreuzfahrtschiffe, die nicht vom Festland kamen, Palma ansteuern. Zahlreiche Kreuzfahrer mit Ziel spanisches Festland wurden auch kurzfristig nach Palma umgeleitet.

Die Versorgung der Bevölkerung auf den Inseln mit Grundnahrungsmitteln war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Lediglich an den Fischständen und bei einigen Frischprodukten hielt sich die Auswahl in Grenzen.

Palmas Großmarkt Mercapalma wurde einen Tag nicht beliefert. Das Angebot beschränkte sich damit auf balearisches Obst, Gemüse und Fleisch. Hätte die Kampfmaßnahme allerdings länger als drei Tage gedauert, wären Engpässe unvermeidlich gewesen. Immerhin werden täglich rund 20.000 Tonnen an Gütern per Schiff auf die Balearen transportiert.

Bereits in der kommenden Woche hätte sich die Blockade spürbar auf das Inselleben ausgewirkt. Verhungert wäre zwar sicher auch dann niemand. Aber das Drei-Gänge-Menü wäre dann nur noch eine schlichte Sättigungsbeilage gewesen. Selbst viele Bauarbeiten hätten mangels Material eingestellt werden müssen.

Auch Mallorcas Blumenhändler atmen auf. Ihr Geschäft des Jahres ist gerettet, denn an Allerheiligen können jetzt doch noch alle Inselfriedhöfe in ein Blumenmeer verwandelt werden. Lediglich die Apotheken können einer längeren Blockade standhalten. Die pharmazeutischen Vorräte auf den Inseln reichen für mehrere Wochen.

Haupt-Betroffene waren so vor allem Tausende Reisende, die mit Fähren von und zu den Inseln wollten. Für sie ging zwei Tage lang gar nichts mehr. Wer nicht noch kurzfristig einen Platz im Flieger bekam, saß fest.

In wenigen Tagen, so die Hafenverwaltung in Palma, werde der entstandene Rückstau an Gütern und Passagieren wieder wettgemacht sein, und die Reedereien könnten wieder im normalen Rhythmus ihre Routen bedienen. (khe)