Vielleicht bekommt Real Mallorca doch noch die Kurve. Nach einer
turbulenten Woche gelang am Mittwochabend endlich wieder mal ein
Sieg: Das 1:0 gegen Celta de Vigo vor 10.000 Zuschauern im
heimischen Stadion Son Moix brachte drei bitter nötige Punkte. Die
rote Laterne sind die Inselkicker los, es reichte sogar, die
Abstiegsplätze zu verlassen - jedenfalls so lange, bis der Spieltag
am Donnerstagabend komplettiert wurde (die Spiele wurden nach
Redaktionsschluss angepfiffen).
Dabei hatte die Woche überhaupt nicht gut begonnen. Es war sogar
ausgesprochen peinlich: Am Donnerstag abend verabschiedete man sich
gegen den Drittligisten Alcoyano aus dem Pokalwettbewerb – mit 1:4.
„Schlechter geht's nicht”, titelten die frustrierten Sportreporter
von MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora”.
Zumindest wurde es zunächst nicht viel besser. „Jetzt fällt
Mallorca ins Koma”, meinte „Ultima Hora” nach der 3:0-Niederlage
bei Villarreal. Schwache Abwehr, ideenloser Angriff, die wenigen
Chancen vergeben: Das sah schon stark nach zweiter Liga aus.
Bei der Niederlagenserie war es denn nur logisch, dass der
Trainer in die Kritik geriet. Héctor Cúper, einst gefeierter
Erfolgscoach auf der Insel, hat jedoch eine so hohe
Entschädigungsklausel im Vertrag, dass sich der Club eine Kündigung
gar nicht leisten kann. Als der argentinische Fußballehrer am
Dienstag erklärte, dass „mein Vertrag kein Problem ist”, man müsse
ihm nur „ins Gesicht sagen”, was man wolle, konnte man schon mit
seinem Rausschmiss rechnen.
Dann kam der bisherige Tabellenvierte aus Galicien, und Cúper
ließ italienisch spielen. Es zählte nur das Ergebnis, der
Fußballabend war nichts für Genießer. Der Abwehrbeton hielt
ausnahmsweise, und von den ganz wenigen Chancen wurde eine
verwertet. Der Treffer des Italieners Doni in der 47. Minute war
die einzig sehenswerte Aktion. Dass die Gäste kaum etwas auf die
Reihe bekamen, wird keinen Mallorca-Fan ernsthaft stören.
Ob es sich bei dem Dreier nur um ein Strohfeuer handelt oder ob
Héctor Cúper mit seinen Mannen doch endlich die richtige Richtung
gefunden hat, kann das Team schon an diesem Wochenende zeigen. Am
Sonntag, 30. Oktober, steht gegen den FC Sevilla ein weiteres
richtungsweisendes Heimspiel auf dem Plan. Anstoß gegen die
Andalusier ist um 17 Uhr im Stadion Son Moix.
Schön wird's bestimmt nicht werden. Hauptsache, die Punkte
bleiben auf der Insel.
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