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D ie erste parlamentarische Hürde ist genommen, die Ökosteuer für Urlauber bald Geschichte. Der Abschied fällt uns leicht. Denn der große Wurf war die Ecotasa nie, auch wenn der Fortschrittspakt uns das glauben machen wollte. Aber den gibt es ja auch nicht mehr.

Keiner muss denken, dass der Obulus die zahlenden Gäste in Scharen vertrieben hätte. Zwar schadete damals bei der Einführung die dilettantische Debatte dem Image Mallorcas, die Steuer an sich hat jedoch gerade unter deutschen Urlauben eine durchaus beachtenswerte Aktzeptanz. Etwas für die Natur zu tun, das kommt bei den Alemanes doch immer gut an.

Aber das Projekt Ecotasa hat gravierende Schönheitsfehler. Der größte: Die Steuer ist höchst ungerecht, weil sie nur jenen abverlangt wird, die in Hotels übernachten. Die zunehmend größere Gemeinschaft der „Privaturlauber” darf ökosteuerfrei urlauben. Das heißt etwa, dass die betagten Langzeiturlauber, die im Winter die Hotels füllen, besonders viel bezahlen mussten, Yachttouristen aber keinen Cent. Nach Angaben der neuen Regierung kamen mehr als 42 Prozent der Urlauber ungeschoren davon. Das machte keinen Sinn.

Die Art und Weise, wie die Einnahmen von der Vorgängerregierung eingesetzt wurden, war zumindest diskussionswürdig. Viele Urlauber konnten nicht verstehen, dass große Landgüter aufgekauft wurden, der Müll an den Straßenrändern sich jedoch weiter türmte. Und dann waren da noch die gänzlich artfremden Ausgaben: Was haben denn historische Stadtrundgänge, ebenfalls aus dem Topf der Urlauber bezahlt, mit Ökologie zu tun?

Aber um das zu verstehen, muss man daran erinnern, dass die Steuer das Prädikat Öko ohnehin erst recht spät erhalten hatte. Die Mitte-Links-Regierung kam einfach nicht an die Geldtöpfe der konservativen Regierung in Madrid heran, brauchte jedoch dringend neue Einnahmequellen. Ökosteuer verkaufte sich in dieser Situation einfach besser als Touristensteuer.

Der jetzige Ministerpräsident Matas hat es da einfacher: Parteifreund Aznar lässt die Millionen sprudeln, die Ökosteuer wird verzichtbar. Aber auch hier gilt: An ihren Taten sollst du sie messen. Die deutschen Urlauber werden hoffentlich ökologisch sensibel bleiben und die von Matas versprochenen Umweltinvestitionen einfordern. Dazu haben sie ein Recht, auch ohne Ecotasa zu bezahlen.