K ontinuität im mallorquinischen Inselrat und eine soziale
Aufwertung der katalanischen Sprache – das ist die Botschaft, die
Mallorcas Inselratspräsidentin Maria Antònia Munar auf dem siebten
institutionellen Feiertag der Insel, der Diada de Mallorca, am
vergangenen Freitag verkündete. Die Politikerin, die auch den
bürgerlichen Regionalisten der Unió Mallorquina (UM) vorsteht,
sagte vor geladenen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur,
die Zusammensetzung des Inselrates (der von der UM allein regiert
wird) sei Garantie genug, „um das Fortbestehen unserer Sprache” zu
sichern. „Catalán oder Mallorquín, nennen Sie es, wie Sie wollen”,
erlebt laut Munar auf sprachlichem Niveau derzeit die „beste
Situation”.
Die Präsidentin sprach einer „wahrhaftigen Zweisprachigkeit” das
Wort. Der Bilinguismus leiste Gewähr, dass beide offiziellen
Sprachen – Spanisch und Katalanisch – gesprochen werden können.
Munar appellierte an alle, die Catalán verstehen obgleich es nicht
deren Muttersprache ist, Catalán zu sprechen. „Mallorquín zu
sprechen tut gut!” Munar wollte dem Regierungswechsel auf den
Balearen keine allzu große Bedeutung beimessen. „Der Austausch der
Exekutive bedeutet keinen radikalen Umbruch für Mallorca.” Das
Thema Sprache förderte am vergangenen Montag erstmals eine
Abweichung der UM von der balearischen Regierungspartei, der
konservativen Partido Popular (PP), zu Tage. Auf der Sitzung des
Inselrates wurde eine Erklärung der links-regionalistischen
Oppositionsparteien zum Thema Catalán zwar mit den Stimmen der PP
überstimmt, die UM, Juniorpartner in der balearischen
Machtkonstellation, enthielt sich jedoch der Stimme. Die Opposition
hatte die Haltung des balearischen Innenministeriums kritisiert,
die Anforderungen der katalanischen Sprachkenntnisse für
Behördenmitarbeiter zu senken. Die UM erklärte hierzu, diese
Maßnahme in den Abteilungen des Inselrates nicht umzusetzen.
Überschattet wurde der Diada-Festakt von einer Protestkundgebung
von rund 100 Mitarbeitern der regionalen und mallorquinischen
Sozialbehörden. Die beiden Einheiten werden zusammengefasst. Darauf
hatten sich PP und UM in den Bündnisgesprächen nach dem Wahlsieg
vom Mai geeinigt. Die Mitarbeiter sind gegen die Zusammenlegung.
Maria Antònia Munar wich den Demonstranten nach der Messe zum
Diada-Auftakt über einen Seitenausgang aus.
Zum Festakt waren zahlreiche Vertreter der Balearen-Regierung
erschienen. Präsident Jaume Matas flog kurz nach Beginn nach
Madrid.
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