Die Hauptdarsteller von "La Isla Perdida": Matt Dillon und Aida Folch. | MM

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Mit lieblich schmeckendem "Rosa-Blanca"-Bier, einem schicken Star-Starlaufen und einer Welturaufführung auf Hollywood-Ebene ist am Samstagabend auf Mallorca das Filmfestival Atlàntida gestartet worden. Im luftigen Innenhof des geschichtsschwangeren Misericòrdia-Gebäudes im alten Zentrum von Palma wurde nach einem kurzen Klavierkonzert der talentierten Jung-Musikerin Maria Hein und auf Katalanisch gehaltenen Lokalpolitiker- und Honoratioren-Reden der "Film-Noir-Thriller "la Isla Perdida" des spanischen Erfolgsregisseurs Fernando Trueba ("Canción del Mono Loco") auf einer Großleinwand in englischer Sprache präsentiert.

Fernando Trueba ist Spaniens Meister des "Suspense".
Fernando Trueba ist Spaniens Meister des "Suspense". Fotos: it

In dem Streifen geht es um einen von niemand geringerem als Hollywood-Star Matt Dillon verkörperten Kauz, der auf einer griechischen Insel ein Restaurant betreibt und dort mit einer für die Feriensaison angeworbenen spanischen Bedienungskraft (Aida Folch) zuerst fremdelt und dann anbandelt. Während des Films wird immer klarer, dass der amerikanische Wirt nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Bald wird es für die Spanierin auf dem Eiland immer gefährlicher, und die Dinge nehmen ihren verstörenden bis erschreckenden Lauf. Regisseur Trueba zollt mit "La Isla Perdida" nach eigenen Angaben unter nderem der amerikanischen "Suspense"-Großmeisterin schlechthin, der Schriftstellerin Patricia Highsmith (1921-1995), seinen Tribut.

Matt Dillon, der in früheren Filmen als "Pretty Boy", also Frauenheld, auf sich aufmerksam gemacht hatte und nie in die ganz vordere Hollywoodriege aufgestiegen war, überzeugt in "La Isla Perdida" als vielschichtiger Charakterdarsteller. Seine abgründigen Seiten werden erst mit der Zeit deutlicher, weil er sie bestens unter einer seriös-knorrigen Fassade verstecken kann.

Liv Ullmann wurde für ihr Lebenswerk geehrt.
Liv Ullmann wurde fúr ihr Lebenswerk geehrt
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Die schöne griechische Mittelmeerlandschaft tut ihr Übriges, um dem Ganzen einen lieblichen Touch zu verleihen, dessen Horror erst später Zug um Zug deutlicher aufscheint. Die zahlreich erschienenen Zuschauer, darunter die bekannte und im Umgang mit Normalo-Zuschauern sehr umgängliche spanische Schauspielerin Clara Lago und die Gründerin des "Evolution"-Filmfestivals Sandra Lipski, goutierten die Weltpremiere mit fast frenetischem und allemal verdienten Applaus.

Vor dem Beginn des Films war der aus zahlreichen Ingmar-Bergman-Filmen bekannte weltbekannte norwegische Schauspielerin Liv Ullmann der Masters-of-Cinema-Preis verliehen worden. Die 85-jährige norwegische Top-Mimin nahm diesen dankend und emotional aufgeladen entgegen. Auch Mallorca-Teilzeitresident und Weltstar Michael Douglas soll diese Ehrung im Verlauf des bis zum 28. Juli dauernden Festivals übergeben werden.

Insgesamt zehn Tage lang werden auf dem Atlàntida-Festival 105 Lang- und Kurzfilme gezeigt. Neben Douglas, Dillon und Ullmann nimmt auch eine weitere intrnationale Filmgröße an dem Festival teil, nämlich der spanische Spitzen-Regisseur Juan Antonio Bayona, der zuletzt mit seinem Film "Die Schneegesellschaft" für klingelnde Kassen in den Kinos gesorgt hatte und damit in diesem Jahr um ein Haar einen Oscar gewonnen hätte. Er wird als erster Spanier mit einem Masters-Award geehrt.

Die große Abschlussgala findet am Sonntag, 28. Juli, ebenfalls in der Misericòrdia statt. An diesem Abend werden in Anwesenheit von Spaniens Königin Letizia die Gewinner des offiziellen Wettbewerbs gekürt. Überdies hat dann der Spilfilm "Volveréis" von Jonás Trueba, Sohn von Fernando Trueba, Premiere. Noch mehr Infos rund um das Filmfestival gibt es hier.