Margalida Moner ist die Leiterin des Teatre Principal. | Foto: Teresa Ayuga

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Im Gespräch streicht sich Margalida Moner immer wieder einmal über die Stirn. Die Sorgenfalten sind unübersehbar. Das „Sorgenkind" ist das Teatre Principal, dessen Leitung die Politikerin im Sommer dieses Jahres übernommen hat.

Und damit auch die Probleme. „Das Theater steht noch unter Pfändungsbeschluss, es steht noch eine Zahlung von 1,7 Millionen Euro an die Baufirmen für die Renovierung aus. Diese Forderungen datieren aus dem Jahr 2006/2007. Laut Gerichtsbeschluss sollte im Februar gezahlt werden, was nicht geschehen ist", erklärt sie.

Dazu ist anzumerken, dass der Inselrat Träger und damit Eigentümer des Theaters ist. „Diese Zahlungen machen mir die meisten Sorgen", sagt Moner. „Und die offenen Rechnungen von Lieferanten in Höhe von 1,4 Millionen Euro, die aus dem Jahr 2008 datieren." Keine rosigen Aussichten.

Sie ist stolz darauf, dass (noch) niemand entlassen wurde: „Das möchte ich auf jeden Fall vermeiden." Also muss sie an anderer Stelle sparen. „Wir müssen dem Haus wieder Aufschwung geben. Das geht nur durch ein interessantes Programm."

Margalida Moner spricht einerseits von einem treuen Stammpublikum, dessen Zahl allerdings gering ist; andererseits will sie das Theater durch neue Programmpunkte, durch größere Offenheit attraktiver machen.

„Ich habe dabei vor allem junge Leute, Studenten und Kinder im Auge, denn sie sind die künftigen Zuschauer. Sie müssen von jungen Jahren an Geschmack an Musik und Theater entwickeln. Für sie haben wir für Dezember und Januar ein ausgefeiltes Programm auf die Beine gestellt. Danach ist geplant, übers Jahr alle zwei Wochen für diese Zielgruppe etwas zu bringen, schon alleine, um den Kontakt nicht zu verlieren."

Ansonsten steht das Programm bis Ende Januar. In diesem Monat wird die Präsentation bis Ende Juni erfolgen. Aus Geldmangel werden Programmpunkte gestrichen, wie etwa eine konzertante Aufführung von „Herzog Blaubarts Burg" oder die Opera buffa „La Serva Padrona". „Auf diese Weise sparen wir bereits 80.000 Euro ein", sagt Margalida Moner. Auf das traditionelle Opernfest

ival will sie aber auch in Zukunft keineswegs verzichten. Es wird im März, April und Mai drei Produktionen geben mit jeweils drei Aufführungen. Und im nächsten Jahr zu Weihnachten eine Zarzuela, wie es in Spanien Tradition ist.

„Wir werden beim Opernfestival verstärkt mit hiesigen Künstlern arbeiten; das spart Anreise und Übernachtungskosten. Für Theater-Gastspiele haben wir mit vielen Kompanien neue Bedingungen ausgehandelt.

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Sie bekommen in Zukunft statt einer festen Gage einen Prozentsatz von den Einnahmen. Das senkt die Produktionskosten um 51 Prozent."

Selbstverständlich würden auch die Festivals Música Mallorca und Jazz Voyeur im kommenden Jahr im Teatre Principal wieder ein Zuhause haben.

Bislang findet ein beachtlicher Prozentsatz der Theateraufführungen in katalanischer Sprache statt. Soll es in Zukunft mehr Programmpunkte in spanischer Sprache geben?

„In diesem Theater haben beide Sprachen Platz", sagt Margalida Moner. „Wir müssen und wollen uns nach der Nachfrage richten."

Sie kann sich auch vorstellen, im Laufe des kommenden Jahres Theateraufführungen mit deutsch- oder englischsprachigen Schauspielern und Akteuren zu bieten: „Ich habe noch einfach zu viel zu tun gehabt, um das zu Ende zu denken. Aber wir wollen es ausprobieren", sagt sie.

Als eines der wichtigsten Ziele sieht Margalida Moner die künftige Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Konservatorium oder der Universität der Balearen.

Ansonsten will sie das Theater einfach kundenfreundlicher machen. Dazu gehören auch längere und bessere Öffnungszeiten des Vorverkaufsschalters, der bislang nur von Dienstag bis Samstag von 17.30 bis 20.30 Uhr geöffnet ist.

Margalida Moner ist seit jeher den Künsten zugetan. Sie ist aktive Chorsängerin des „Coral de Andratx", dessen Mitbegründerin sie ist. Bei der Aufführung von Verdis „Requiem" in der Berliner Philharmonie durch das Festival Música Mallorca war sie mit dabei.

Und sie ist eine erfahrene Politikerin. Von 1991 an war sie vier Jahre lang Gemeinderätin und acht Jahre lang Bürgermeisterin von Andratx; von 2003 bis 2007 war sie Ministerin für Landwirtschaft der Landesregierung der Balearen.