Die Studie nennt "Wohnhäuser auf dem Land, die nicht an die Kanalisation angeschlossen sind und über nicht abgedichtete Klärgruben oder Sickergruben verfügen" als Hauptproblem. Diese führen, ähnlich wie der Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft, zu einer diffusen Verschmutzung der Grundwasservorkommen. Das bedeutet, dass die Schadstoffe aus verschiedenen Quellen stammen und großflächig verteilt sind, was ihre Kontrolle erschwert.
Die Nitratkonzentration im Grundwasser steigt dadurch deutlich an und gefährdet die menschliche Gesundheit sowie empfindliche Ökosysteme, insbesondere die Feuchtgebiete. „Diese Verschmutzung muss verhindert werden, um die menschliche Gesundheit und die Ökosysteme, insbesondere die aquatischen Ökosysteme, zu schützen“, heißt es in der Studie.
Maßnahmen gegen die Verschmutzung
Der Plan fordert die Gemeinden auf, ihre Abwassernetze zu überprüfen und notwendige Verbesserungsmaßnahmen durchzuführen, um Verluste zu verhindern. Für Häuser oder Villen auf dem Land, die nicht an die Kanalisation angeschlossen sind, schreibt der PHIB autonome Abwasserbehandlungssysteme vor. Diese Systeme sollen sicherstellen, dass die Abwässer ordnungsgemäß entsorgt werden, um eine weitere Verschmutzung des Grundwassers zu verhindern.
Die Studie verweist aber auch, dass die Umsetzung der Umweltziele langsamer als erwartet verläuft. „Die Zusammenarbeit der Wasserverwaltung mit denjenigen, die für die Stadtplanung in ländlichen Gebieten zuständig sind, muss verbessert werden“, heißt es im Bericht. Zudem wird eine stärkere Überwachung und Kontrolle gefordert, um sicherzustellen, dass isolierte Häuser tatsächlich über funktionierende Abwassersysteme verfügen. Darüber hinaus schlägt der Plan häufigere Nitratanalysen in den besonders gefährdeten Gebieten vor, um den Grad der Verschmutzung besser zu erfassen und gezielte Maßnahmen ergreifen zu können.
Forderung nach schärferen Kontrollen
Die PHIB fordert eine "stärkere Kontrolle der Verwaltungen mit Stadtplanungsbefugnis über Grundstücke ohne Zugang zum Abwassernetz". Häuser, die nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen sind, sollen inventarisiert werden, um sicherzustellen, dass sie über autonome Klärsysteme oder wasserdichte Tanks verfügen. Diese Tanks müssten regelmäßig von zugelassenen Unternehmen entleert werden. Der Plan stellt fest, dass die Abwasserproblematik isolierter Häuser in früheren Berichten nicht vollständig erfasst wurde. Man wisse aber inzwischen, dass die Auswirkungen erheblich seien, und es sei dringend erforderlich, diese Problematik stärker zu überwachen und die Schäden zu quantifizieren.
2 Kommentare
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Ich denke eher , das die Baubehörde versagt hat indem sie Genehmigungen erteilte, ohne bei der Freigabe von Grundstücken im Flächennutzungsplan die Erschließung zu planen und den zuständigen Kollegen zur Ausführung zu erteilen.
Erstaunlich weil seit etlichen Jahren EU-weit eigentlich alle nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossenen Wohnhäuser (so wie unser Haus hier in Deutschland) über eine biologische Kleinkläranlage die auf die Anzahl der Bewohner angepasst ist, verfügen müssen. Da sieht man mal wieder wie penibel EU-Recht außerhalb Deutschlands gehandhabt wird. Wenn man aber den gesunden Menschenverstand einschaltet, geht es auch ohne biologische Kleinkläranlage durchaus umweltbewusst. Stichwort: Fäkalientrennung. Wenn Urin und Kot nicht zusammen irgendwo versickern sondern sinnvoll jeweils als Dünger kontrolliert genutzt wird (natürlich sollte das gedüngte Grün auch Sinn machen, d. h. ggf. später einem Kompostierungsprozess zugeführt werden) entsteht im Prinzip kein Schaden (Stichwort Komposttoilette). Aber natürlich ist das "Bäh" und zweitens mit Arbeit verbunden. Aber es würde der Umwelt nutzen statt schaden!