Ein genauer Blick auf die einzelnen Plattformen zeigt das Ausmaß des Problems. Auf Idealista, einem der meistgenutzten Portale, sind 1465 Wohnungen gelistet, doch nur 54 davon liegen unter der 1000-Euro-Grenze – das sind lediglich 3,6 Prozent. Besonders dramatisch ist die Lage in der Hauptstadt Palma: Hier stehen nur sechs dieser günstigeren Wohnungen zur Verfügung.
Fotocasa, ein weiteres führendes Immobilienportal, weist ein ähnliches Bild auf. Von den 717 auf Mallorca inserierten Wohnungen kosten nur 29 weniger als 1000 Euro, was einem Anteil von vier Prozent entspricht. In Palma reduziert sich das Angebot auf gerade einmal 11 Wohnungen. Noch kritischer ist die Situation auf Pisos.com, wo von den 255 angebotenen Wohnungen lediglich 14 unter der 1000-Euro-Marke liegen, was 5,5 Prozent entspricht. In Palma gibt es auch hier nur acht solcher Angebote.
Insgesamt ergibt sich ein erschreckendes Bild: Von 2437 auf Mallorca angebotenen Mietwohnungen sind nur 97 für weniger als 1000 Euro zu haben. Diese Zahl zeigt nicht nur die Dramatik der Wohnsituation, sondern auch die wachsende Kluft zwischen Angebot und Nachfrage auf der Insel.
Die Balearen haben im ersten Halbjahr 2024 ihren historischen Höchstpreis für Mietimmobilien erreicht. Dieser kontinuierliche Anstieg der Wohnkosten verschärft die Krise weiter und macht es einem Großteil der Bevölkerung nahezu unmöglich, erschwinglichen Wohnraum zu finden. Dies spiegelt sich auch in den Ausgaben für Miete wider: Laut einer Fotocasa-Studie geben die Bewohner der Balearen im Durchschnitt 63 Prozent ihres Einkommens für die Miete aus – mehr als in jeder anderen autonomen Region Spaniens. Zum Vergleich: In Madrid sind es 62 Prozent, in Katalonien 58 Prozent und im Baskenland 54 Prozent.
Diese alarmierenden Zahlen machen deutlich, dass die Situation auf Mallorca auf einen Wendepunkt zusteuert. Der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum wird zunehmend zu einem unerreichbaren Ziel für viele Inselbewohner – eine Entwicklung, die dringend Aufmerksamkeit und Maßnahmen erfordert.
1 Kommentar
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WER braucht solche Wohungen? Personal im Tourismus, Gastronomie. Hotellerie, jedenfalls nicht. Diese brauchen 1-2-Zimmer Appartments, um den Wohnwagen auf der Strasse zu verlassen und ""menschenwürdig zu leben"", statt sich anfeinden zu lassen.