Otto Skorzeny mit Adolf Hitler. | Archiv Ultima Hora

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Mallorca ist heute ein beliebtes Reiseziel, doch die Insel zog schon immer auch Menschen aus unterschiedlichsten Hintergründen an – darunter auch dubiose und kriminelle Gestalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand hier der berüchtigte SS-Obersturmbannführer Otto Skorzeny für einige Jahre Zuflucht.

Der gebürtige Wiener Otto Skorzeny, der am 5. Juli 1975 in Madrid an Krebs verstarb, lebte von 1965 bis 1970 unbehelligt in Alcúdia im Nordosten Mallorcas. In einem Haus im Ortsteil Es Barcarès, das direkt an der malerischen Bucht liegt, genoss er ein ruhiges Leben als Resident. Die Nachbarn wussten nicht, um wen es sich handelte.

In diesem Haus in Alcúdia wohnte Otto Skorzeny.
Hier wohnte jahrelang Otto Skorzeny
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Otto Skorzeny erlangte während des Zweiten Weltkriegs zweifelhafte Berühmtheit durch eine spektakuläre SS-Militäraktion. Am 25. Juli 1943 befreite er den gestürzten italienischen Diktator Benito Mussolini aus seiner Gefangenschaft im Hotel Campo Imperatore im Gran-Sasso-Massiv. Mit Flugzeugen gelang es ihm, Mussolini in Sicherheit zu bringen. Die Aktion ermöglichte es dem faschistischen Gewaltherrscher, im von Deutschland kontrollierten Norden Italiens bis zu seiner Hinrichtung am 28. April 1945 ein Marionettenregime zu führen.

Otto Skorzeny genoss nach seiner Flucht in Spanien den Schutz des damaligen Diktators Francisco Franco, der ebenfalls im Jahr 1975 starb. Dieser war ein enger Aliierter Adolf Hitlers gewesen, verwickelte Spanien aber nicht in den Zweiten Weltkrieg. Nach dem Waffengang erklärte sich das Land für neutral und näherte sich im Rahmen des Kalten Kriegs den USA an.

Nach seiner Flucht aus dem besiegten Deutschland soll sich Skorzeny zunächst in verschiedensten Ländern aufgehalten haben, darunter Argentinien, Bolivien und Syrien. Er galt als einer der Führer des angeblichen Untergrund-Netzwerks Organisation der ehemaligen SS-Angehörigen (O.d.e.SS.A.).