Der Luxus ist ihr Leben: Annika Gassner in Puerto Portals. | Patricia Lozano

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Ihr Zuhause sind die Laufstege der Welt, und daher pendelt Annika Gassner permanent zwischen Destinationen wie Cannes, Berlin, Mailand, Paris und New York, wo sie die Catwalks erobert und aus dem Koffer lebt. Zwischendurch hat die gebürtige Staufenerin jedoch Verschnaufpausen in ihrem Zuhause in Düsseldorf oder auf Mallorca, wo MM das Model zum Gespräch in einem Café im Nobelhafen Puerto Portals traf. „Die Modelbranche hat sich im Laufe der Jahre verändert. Früher wollten die Designer meine Sedcards und die Modelmappe sehen, heute öffnen sie als Erstes mein Instagram-Profil auf dem Handy”, so das Mannequin, das auf Social Media mittlerweile 246.000 Follower zählt. Teil ihres Jobs sei es auch, bei Events wie der Remus Lifestyle Night in Port Adriano Anfang August dieses Jahres oder wenige Tage später beim Hut-Contest am Henkel-Renntag in Düsseldorf dabei zu sein – denn in der Öffentlichkeit gesehen zu werden, und das möglichst perfekt gestylt und in ständig neuen Outfits, sei das A und O, so die 36-Jährige.

Erst im Juli zierte die 1,80 Meter große Deutsche die Titelseite der philippinischen Online-Ausgabe der Modezeitung „Grazia”, mit einem siebenseitigen Interview und einer Fotostrecke. „Das Foto ist bei einem Shooting in dem für mich edelsten und schönsten Hotel in Cannes, dem Martinez, entstanden. Erst kurz davor ließen sich auf dieser Treppe Naomi Campbell, Alessandra Ambrosio und Izabel Goulart ablichten”, so die Süddeutsche. Vor Jahren hätte sie sich niemals erträumt, eine solche Laufsteg-Karriere hinzulegen und die Cover-Seiten der Gazetten zu schmücken. „Für viele junge Mädchen ist es der Traumjob schlechthin, auf den Magazinen zu sehen zu sein und schöne Kleider anzuziehen”, so Gassner.

Dabei sei sie – mittlerweile Mama einer kleinen Tochter – auch froh, zuvor eine solide Ausbildung absolviert zu haben. „Man braucht nur einen Unfall zu haben oder etwas passiert mit dem Gesicht, und mit einem Schlag kann alles wieder vorbei sein”, gibt Annika Gassner zu bedenken.

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Vor Jahren habe sie eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel gemacht. Zum damaligen Zeitpunkt, mit Anfang zwanzig, zeichnete sich ihr späterer Weg in der Mode- und Fashionwelt noch überhaupt nicht ab. „Ich hatte damals in jeder Schublade etwas zu Essen, konsumierte morgens ein Schoko-Croissant, mittags eine Pizza und abends gab es Nudeln”, erinnert sich die Influencerin zurück. Letztendlich führte das dazu, dass sie 40 Kilo Übergewicht hatte und irgendwann den Entschluss fasste, ihr Leben umzukrempeln. „Ich hatte Größe 44 und durch eine spezielle Diät und tägliches Schwimm-Training habe ich tatsächlich in sechs Monaten 30 Kilogramm abgenommen”, fasst das Fotomodel stolz zusammen.

Nachdem sie abgespeckt hatte, wurde sie 2012 über Facebook von einem Designer angeschrieben. „Ich wurde zur Fashion Week in Berlin eingeladen und nahm dafür eine Woche Urlaub.” Über Kontakte wurde sie zu weiteren Events wie dem Hahnenkammrennen, der Echoverleihung und zu Filmfestspielen geladen, wodurch sich wiederum weitere Türen öffneten.

„Ich bin damals ins kalte Wasser gesprungen, habe meine Sachen gepackt und bin nach Berlin gezogen. Dann ging alles Schlag auf Schlag.” Klinkenputzen, sich auf Veranstaltungen zeigen, um am Ball zu bleiben, gehörte in der Anfangszeit für Gassner einfach dazu. „Man muss manchmal sogar etwas frech sein, denn nur Aussehen allein reicht nicht”, fasst das Model ihr Geheimrezept für den Laufsteg-Erfolg zusammen. „Doch auch ein Quäntchen Glück und vielleicht sogar Fügung gehören ebenfalls dazu”, so die Breisgauerin. Anfangs habe sie oftmals selbst die Anfahrtskosten und Hotels bezahlt. Heutzutage hingegen kann sie es sich aussuchen, zu welchen Events sie geht und auf welchem roten Teppich sie abgelichtet wird. Nichtsdestotrotz ist ihr Model-Alltag oftmals stressig und hektisch. „Bei einem Shooting für Getty Images in Puerto Portals musste ich mich innerhalb von einer Stunde viermal umziehen, und die Kleider, Taschen, Hüte und Sonnenbrillen wechseln – und das bei einer Mordshitze.” Da es schnell gehen musste, konnte Gassner nicht jedes Mal in ihre Wohnung gehen, sondern wechselte das Outfit mal eben auf der Straße. Glücklicherweise habe sie bei diesem Job darunter einen Bikini getragen, wie sie mit einem Augenzwinkern betont.