Die beiden Familien hatten sich spontan entschieden, gemeinsam ihre Ferien auf Mallorca zu verbringen. Sie buchten online "auf einer der führenden Buchungsplattformen für Hotels und Ferienhäuser": "Wir wollten schon etwas Größeres", sagte der Betrogene gegenüber dem Donaukurier. Schließlich waren sie zu siebt: vier Erwachsene, drei Kinder, dazu noch ein Hund. Auch die Flüge wurden gebucht, die Vorfreude stieg.
"Doch per WhatsApp teilte der Anbieter der Ferienfinca mit, dass diese sei leider nicht mehr verfügbar – doch er habe eine Alternative in petto: ein Ferienhaus in Port d’Andratx im Südwesten der Insel", schreibt die Zeitung. Den genauen Standort habe der Anbieter nicht verraten wollen, doch das Angebot hatte die Familien überzeugt und sah täuschend echt aus. Ohne etwas Böses zu ahnen, überwiesen die Familien aus Bayern 5000 Euro auf das spanische Konto, das ihnen der Anbieter per WhatsApp schickt.
Der Betrug flog erst 12 Stunden vor der Abreise auf. Denn die Mallorca-Urlauber fragten den Anbieter, wo sie genau hinmüssten und wie die Schlüsselübergabe für die Ferienfinca ablaufen solle. Doch die Leitung ist tot, der vermeintliche Anbieter nicht mehr erreichbar. "Wir standen zunächst ziemlich ratlos da, wir waren geschockt", erinnert sich der Geschädigte. "Dann wurde uns klar, dass unser Ferienhaus weg war – genau wie unser Geld."
Nach dem ersten Schockmoment entschieden sich die beiden Familien doch noch für den Urlaub auf der Insel. "Wir hatten die Wahl: Entweder wir bleiben zu Hause und hätten den Flug dann umsonst bezahlt, oder wir suchen uns auf die Schnelle ein neues Ferienhaus. Und die Kinder wollten natürlich in den Urlaub." Sie buchten erneut eine Ferienimmobilie, dieses Mal in Palmanova – und ohne betrogen zu werden.
Dass sie Betrügern auf den Leim gegangen waren, ließ die Familien noch immer nicht los: "Der Betrug war natürlich auch auf Mallorca immer wieder Thema", erzählten sie. Sie hätten sogar überlegt, das Ferienhaus in Port d’Andratx zu suchen. "Wir hatten aber keinen Anhaltspunkt, wo das Haus steht. Vielleicht gibt es das Haus dort auch gar nicht." Die Familien entschieden sich letztlich gegen die Suche und versuchten, ihre freien Tage zu genießen.
Um auch andere Urlauber vor diesen Betrugsmaschen zu warnen, haben die Bayern ihre Geschichte mit der Zeitung geteilt. Dass sie ihre 5000 Euro nicht mehr zurückbekämen, sei ihnen klar. "Und es soll wenigstens ein mahnendes Beispiel für andere sein." Trotz der fiesen Abzocke sind die Familien nach wie vor Mallorca-Fans: "Der nächste Urlaub für August ist schon gebucht."
Betrügerische Angebote von Ferienimmobilien lauern auch auf großen und bekannten Plattformen wie Airbnb oder Booking. Wie Sie sich davor schützen können, lesen Sie hier.
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