Ein Urlauberpärchen sitzt einfach nur da und lässt den Weitblick über die Bucht von Pollença auf sich wirken. Das Meer glitzert in der Sonne und der Wind rauscht in den Kiefernwipfeln. Zwei Radtouristen sitzen in der kleinen Bar bei einer Tasse Kaffee. Ein Senior schnürt seine Wanderstiefel und macht sich auf den Weg. Ein ganz normaler Augustvormittag an der ehemaligen Einsiedelei Ermita de la Victòria, dem historischen Mittelpunkt der gleichnamigen Halbinsel bei Alcúdia ganz im Norden Mallorcas.
„Wir sind das ganz Jahr über gut besucht”, sagt die freundliche Mallorquinerin, die in der Küche mit den Tassen klappert und gemeinsam mit einer Kollegin das Hotel betreibt, das heute in dem Gebäude untergebracht ist, dessen Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Es sind eher Urlauber, die nach Ruhe suchen und nach Naturerlebnissen, die sich hierher verlaufen. Obwohl nur ein paar Kilometer entfernt, scheinen die trubeligen Touristenorte an den Stränden von Pollença, Alcúdia, Santa Margalida und Muro doch ganz weit weg zu sein. Dabei gibt es auf der Halbinsel einiges zu entdecken.
Um dorthin zu gelangen, hat man zwei Optionen (eine Anbindung per öffentlichem Nahverkehr gibt es nicht): In Alcúdia weisen zunächst Schilder mit der Aufschrift „La Victòria” den Weg. Die Straße Carrer de Xara führt zur Urbanisation Mal Pas. Neben zahlreichen Ferienhäusern gibt es hier auch zwei Sandstrände, die Platja de Font de Sant Joan und die Platja de Sant Pere. Rechts zweigt nun unmittelbar am populären Restaurant Bodega del Sol der Camí de la Muntanya ab. Dieser führt zum Museum Sa Bassa Blanca, das ausgeschildert ist.
Auf dem Weg dorthin geht es durch immer dünner besiedeltes Gebiet, an Landhäusern vorbei, an Feldern, Wiesen und dem Golfplatz Alcanada. Immer dichter wird der Wald, immer holpriger die Fahrt. Bald endet die Asphaltdecke und die Straße verwandelt sich in einen Forstweg. Bis zum Abzweig, an dem es rechts den Berg hinab zum Museumsgelände geht, ist die Straße aber gut instand gehalten. Erst danach wird sie zur Schlaglochpiste. Das Auto kann man nun hier und dort am Straßenrand abstellen. Dann geht es zu Fuß weiter: zum Kiesstrand Coll Baix oder zur Höhle Cova Tancada.
Die andere Option ab Mal Pas führt geradeaus über die Carretera del Cap Pinar, die zur Ermita de la Victòria führt. Zunächst geht es durch die Urbanisation Bonaire, vorüber am gleichnamigen Jachthafen. Wenig später endet dann die überwiegend mit Meerblickvillen bebaute Gegend und es geht an der felsigen Küste entlang kurvig bis zum Ferienlager und zur Jugendherberge, die das balearische Familienministerium hier betreibt. Linker Hand befindet sich der kleine Kiesstrand von s’Illot, benannt nach dem vorgelagerten Inselchen – wie auch das Strandrestaurant ganz in der Nähe.
Kurvig führt die Straße immer weiter bergauf, links führen Abzweige zum Militärsperrgebiet Cap Pinar. An der Ermita de la Victòria gibt es einen großen Gratis-Parkplatz, der sich als Ausgangspunkt für Wandertouren auf den Penya de Migdia und den Talaia d’Alcúdia bestens eignet. Gleich neben der ehemaligen Einsiedelei, ein paar Meter den Berg hinauf, befindet sich das Ausflugslokal Restaurante Mirador de la Victòria. Auch hier hat man beste Aussicht auf das Meer.
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