Immer mehr gutsituierte Eltern auf Mallorca: So geht es am bekanntesten Ausländerspielplatz von Palma zu
Es fällt inzwischen auf, wie viele sichtlich propere ausländische Väter und Mütter sich mit ihrem Nachwuchs in der Insel-Kapitale aufhalten. MM hörte sich auf einem Spielplatz um
1 de 2 | Der Spielplatz "Parc de Sa Feixina" in der Avinguda de l'Argentina in Palma ist bei Kindern und Eltern gleichermaßen beliebt. | Anja Schmidt
2 de 2 | Mila Brühren, Samuel Lux und Rosalie Brühren sind mit ihrer zweijährigen Tochter Vida aus Köln angereist. | Anja Schmidt
Sie haben einen Urlaub mit der ganzen Familie auf Mallorca geplant, wissen aber bisher nicht, ob die Umgebung für Ihr kleines Kind geeignet ist? MM hat sich in Palma auf dem beliebten Spielplatz "Sa Feixina" in der Avinguda de l'Argentina in Palma umgeschaut und deutsche und weitere ausländische Eltern nach ihrer Meinung gefragt. Selbst im Winter, bei grauem Himmel, sind dort viele leuchtende Kinderaugen zu sehen. Hier die Ergebnisse:
Mila Brühen ist mit ihrem Mann Samuel Lux, ihrer Schwester Rosalie und der bald zweijährigen Tochter Vida auf dem Spielplatz. “Hier sind die Menschen so kinderfreundlich. Überall gibt es Spielplätze und dieser hier ist besonders gut ausgestattet”, sagt die 25-Jährige und der 24-jährige Vater nickt zustimmend. Sie seien bereits zum zweiten Mal hier, und am Wochenende sei viel los, was den Kindern gefalle.
Räume zum Zurückziehen, stärkere Kinderaffinität
Auffällig sei, dass es in den meisten Einkaufszentren sogar einen Raum zum Stillen oder Windeln wechseln gäbe, in die man sich zurückziehen könne. In Deutschland sei das Angebot geringer. “Generell ist die Atmosphäre mit Kind positiver, wir werden vornehmlich viel herzlicher empfangen”, fügt die junge Mutter hinzu. Zudem werde man weniger verurteilend oder bewertend angeschaut, wenn das Kind schreit.
Patrick aus Polen schätzt die Kitas, die Kinderaffinität der Mallorquiner und die Interkulturalität, mit der die Kinder aufwachsen.
An den Schaukeln spielt gerade Patrick mit seiner Tochter Arya, die auf Mallorca als wahrer Polyglott aufwächst. “Wir haben unsere Heimat verlassen und sind auf die Insel gezogen”, erklärt Patrick. Der 31-Jährige stammt aus Polen, seine Frau aus Litauen. Da sich die Eltern nur auf Englisch verständigen können, wächst Arya Zuhause mit drei Sprachen auf. In der Kita "Wonderland" würde sie automatisch Spanisch und Katalanisch lernen. Der einjährigen scheint die internationale Umgebung zu gefallen, sie quiekt fröhlich von der Schaukel, um ihren Vater dazu zu bewegen, sie mehr anzustupsen. “Arya ist hier geboren, wir leben seit 2017 hier und haben hier nie Menschen getroffen, die sich nicht über Kinder freuen. Wir fühlen uns sehr willkommen”, so der Pole.
Saubere und mehr Spielplätze
Jill aus Aachen und ihr vierjähriger Sohn Jan schätzen die sauberen Spielplätze.
Jill Hamather aus Aachen ist mit ihrem Mann und dem vierjährigen Sohn Jan bis Sonntag auf der Insel. Die Anzahl der Spielplätze sei nicht nur genial, sondern auch die Sauberkeit. “Da gibt es einen großen Unterschied zu Deutschland. Bei uns sind die Plätze viel schmutziger. Der Spielplatz Sa Feixina sei der für Kids am interessantesten, weil es hier wirklich alles gebe. Rutschen, die wie ein großes Schloss gebaut sind, Sand, Schaukeln und sogar ein Restaurant, in dem man frühstücken könne.
Immen und Stef aus Holland gefallen die vielen Spielplätze und die Herzlichkeit der Menschen gegenüber Kindern.
Aus Holland sind Stef und Immen Haket mit zwei Kindern angereist. Die 31-jährige Mutter hält die zweieinhalbjährige Pilou auf dem Arm, die die MM-Reporterin hinter ihrer rosa-Sonnenbrille kritisch beäugt. Im Buggy liegt der einjährige Victor und schläft. “Hier gibt es viel mehr Spielplätze als in den Niederlanden”, sagt Vater Stef. “Bei uns sind die zudem immer sehr versteckt, hier gibt es auch viele im Zentrum”, so der 31-Jährige. Mutter Immen ist die Herzlichkeit aufgefallen, mit denen Eltern und Kinder begrüßt werden. “Im Restaurant bekommen wir sofort einen Kinderstuhl gebracht und werden gefragt, ob sie noch irgendetwas für uns tun können oder ob wir noch etwas benötigen”, berichtet die 31-Jährige. Obgleich es in Holland mehr Gaststätten speziell für Kinder gäbe, seien die Mallorquiner kinderaffiner. “Sie lieben es, wenn ein Kind lacht”, sagt Vater Stef.
Alina Belarus und Alexej Rosa aus Belarus lieben die positiven Menschen, deren Herzlichkeit sich auch auf die Kinder auswirkt.
Alina Belarus und Alexej Rosa leben mit ihrem Kind seit sechs Monaten in Valencia und machen auf Mallorca Urlaub. Beide kommen ursprünglich aus Belarus. Den „Weißrussen“ sei sofort die positive Energie aufgefallen, die die Menschen ausstrahlen und natürlich auch auf ihre Nachkommen übertragen. “Bei uns in der Heimat ist das grundsätzlich anders. Wenn Du lächelst, fällst Du schon aus dem gesellschaftlichen Raster”, so der 34-jährige Vater. “Ganz genau – in Belarus ist es generell seltsam zu Lachen. Hier hingegen ist die Herzlichkeit überwältigend”, sagt die 33-jährige Mutter. In Valencia sei die Situation selbstverständlich auch positiver als in der Heimat. “Aber die Spielplätze sind hier unschlagbar. Viel größer und besser ausgestattet als in Valencia.”
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