Lange Warteschlangen am Zugang zur Caló des Moro gehören im Hochsommer zum täglichen Bild. | UH

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Die Gemeinde Santanyí hat die Balearen-Universität (UIB) mit einer umfassenden Studie beauftragt, um das "Ausmaß der touristischen Überlastung" in den beliebten Buchten Es Caló des Moro und Cala s'Almonia zu untersuchen. Die beiden Badeplätze zählen zu den meistbesuchten Mallorcas. In den zurückliegenden Sommern hatten Besucher oft mehrere Stunden Wartezeit in Kauf nehmen müssen, um Zugang zu den Buchten zu bekommen.

Angesichts des außer Kontrolle geratenen Zulaufs hatte Bürgermeisterin Maria Pons im vergangenen Sommer Maßnahmen angekündigt. So ließ sie durchblicken, eine "umfassende Analyse der Belastbarkeit" der beiden Strände in Auftrag zu geben. "Nun halten wir unser Wort und gehen einen weiteren Schritt in Richtung Schutz und nachhaltiger Nutzung unserer Naturräume", sagte die Bürgermeisterin am Freitag gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

Die Untersuchung soll während der kommenden Sommersaison durchgeführt werden und durch den Einsatz moderner Technologien unterstützt werden. Geplant seien Sensoren zum Erfassen der Besucherzahlen, Drohnen zur Analyse von Bewegungsmustern und Besucherdichte sowie eine Erhebung von Umweltdaten zur Identifizierung möglicher ökologischer Auswirkungen, heißt es von Seiten der Gemeinde.

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"Die Studie wird über einen längeren Zeitraum im kommenden Sommer durchgeführt, um repräsentative Daten aus verschiedenen Phasen der Hochsaison zu erhalten", sagte der stellvertretende Bürgermeister Joan Gaspar Aguiló. Die Kommune erhoffe sich anhand der Ergebnisse "eine solide wissenschaftliche Grundlage für künftige Entscheidungen". Der Einsatz moderner Technologie wie automatisierte Zählung und Luftbilderkennung "wird uns helfen, enorm präzise Ergebnisse zu erzielen".

Nach Auswertung der von der Studie gelierten Daten will die Gemeinde entsprechende Schutzmaßnahmen für die beiden Buchten auf den Weg bringen. Erklärtes Ziel ist, ein "Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Naturräume und deren verantwortungsvoller Nutzung durch Einheimische und Touristen" zu finden, heißt es aus dem Rathaus.

Die Bucht Es Caló des Moro war im Juni vergangenen Jahres Schauplatz einer symbolischen Strandbesetzung, zu der Gegner des bisherigen Tourismusmodells aufgerufen hatten. Mit Plakaten demonstrierten schätzungsweise 300 Einheimische gegen die zunehmende Massifizierung von Mallorcas Stränden. Die Polizei löste die Aktion nach kurzer Zeit friedlich auf.