Der Ryanair-Flieger wurde wegen des Nachtflugverbots von Berlin nach Hannover umgeleitet. | Ryanair/Flightradar24

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Das war knapp – und extrem ärgerlich! Der Ryanair-Flug FR2501 von der spanischen Insel Gran Canaria nach Berlin hätte fast noch den Flughafen BER erreicht. Doch wegen einer Verspätung musste die Maschine kurz vor der Landung abdrehen – ein spektakuläres Manöver mitten in der Nacht!

Eigentlich sollte die Boeing 737 Max 200 mit der Kennung 9H-VUR am Sonntag um 19.40 Uhr Ortszeit auf Gran Canaria starten und um 22.50 Uhr in Berlin landen. Doch der Abflug verzögerte sich um 1 Stunde und 20 Minuten – und damit begann ein Wettlauf gegen die Zeit.

Denn: Am BER gilt ein striktes Nachtflugverbot. Punkt Mitternacht ist Schluss für Linienflüge! Laut dem Flugverfolgungsdienst Flightradar 24 war die Maschine um 23.59 Uhr nur noch 410 Meter über dem Boden – mitten im Landeanflug. Doch dann kam die bittere Nachricht: "Durchstarten!"

Umleitung nach Hannover, Transport in Bussen

Die Crew musste den Anflug abbrechen, weil die Uhr gegen sie lief. Statt in Berlin landete der Jet schließlich in Hannover – 250 Kilometer entfernt! Dort setzte die Maschine um 00.36 Uhr auf. Über den kuriosen Fall berichtet das Luftfahrt-Portal Aerotelegraph.

Wie knapp es wirklich war, bestätigte Ryanair selbst. Laut einem Sprecher der Airline hätte der Flieger nur 90 Sekunden nach Beginn des Nachtflugverbots den Berliner Boden berührt. Doch am BER kennt man keine Gnade. Die strengen Regeln gelten für alle! Die rund 190 Passagiere mussten daraufhin drei Stunden im Bus nach Berlin kutschiert werden – statt gemütlich im Bett zu liegen.

Doch Ryanair ist nicht allein: Bereits im Juli sorgte ein ähnlicher Vorfall für Aufregung. Ein Eurowings-Flug aus Alicante war sogar noch knapper dran. Der Airbus A321 mit dem Kennzeichen D-AIDU war um Mitternacht nur noch 90 Meter über der Landebahn – bevor auch er umgeleitet wurde. Eine Passagierin sagte damals: „Der Pilot hat uns erklärt, wir seien nur zehn Sekunden zu spät gekommen.“