Manchmal beginnt oder endet der Urlaub mit einer bösen Überraschung. Man kommt am Reiseziel oder - nach einigen Tagen der Entspannung - wieder zu Hause an, öffnet seinen Koffer und bemerkt, dass das Gepäckstück aufgebrochen wurde und Teile des Inhalts fehlen. So erging es auch MM-Leser Klaus K. aus Nordrhein-Westfalen. Wie bei jedem Mallorca-Urlaub kaufte er am Airport Palma vier Stangen Zigaretten und verstaute sie in seinem Reisekoffer. Am Flughafen Dortmund angekommen dann der Schock: Sein Gepäck war durchwühlt und drei der vier Stangen entwendet worden. Ein schwacher Trost: Herr K. ist mit seinem Problem nicht alleine.
Weltweit - so schätzen Experten - gehen pro Jahr um die 25 Millionen Gepäckstück oder Teile ihres Inhalts verloren oder werden beschädigt. Aber wie schützt man seinen Koffer richtig vor Diebstahl und wie transportiert man seine Wertsachen auf Flugreisen am besten?
"Vor allem nicht im Aufgabegepäck", heißt es bei der deutschen Lufthansa. "Wertgegenstände gehören ins Handgepäck", empfiehlt die größte deutsche Airline. Auch viele Mitbewerber machen darauf aufmerksam, dass Kunden ihre Wertsachen wie Laptops, Handys, Kameras oder andere Güter lieber im Bordgepäck transportieren sollen. Auch das Amtsgericht Frankfurt befindet in einem Reiserecht-Urteil, Passagiere müssten bei dem heutigen Massenverkehr stets mit der Möglichkeit des Verlustes von aufgegebenem Gepäck rechnen.
Der Ferienflieger Condor macht deshalb auf seiner Homepage klar, welche Regelungen im Falle von abhandengekommenem Urlaubsgepäck zum Tragen kommen und verweist auf das "Montrealer Übereinkommen". Demnach beträgt die Haftungshöchstgrenze der Airlines für kompletten oder teilweisen Verlust von Reisegepäck umgerechnet zwischen 1100 und 1400 Euro (unterliegt Kursschwankungen) je Reisendem, unabhängig vom tatsächlichen Wert des Transportguts. Schließlich ist es nach Abhandenkommen eines Gegenstandes schwierig, nachzuweisen, dass sich dieser tatsächlich im Koffer befand.
Damit überhaupt ein möglicher Anspruch entstehen kann, muss der Reisende einen Verlust spätestens sieben Tage, nachdem er wieder in den Besitz seines Gepäckstückes kommt, bei der Fluggesellschaft melden. Wer unbedingt teure Gegenstände transportieren will, kann eine spezielle Reisegepäckversicherung abschließen. Experten raten aber zur Vorsicht, denn diese zahlt nur, wenn der Verlust "unverzüglich" dem Versicherer gemeldet wird und dem Reisenden keine Fahrlässigkeit im Umgang mit seinem Gepäck vorgeworfen werden kann. Fahrlässigkeit kann bereits dann vorliegen, wenn das Gepäckstück nicht ausreichend gesichert ist. Experten raten zu einem TSA-Schloss. Dieses kann vom Zoll mit einem Generalschlüssel geöffnet werden, ein Vorhängeschloss hingegen müsste zerstört werden und könnte Diebe erst recht anlocken.
Zuletzt raten viele Flughäfen zum sogenannten "Wrapping", dem Einwickeln des Gepäcks in Folie, da diese - vor allem bei großen Reisetaschen und Rucksäcken - abstehende Träger und Schlaufen sichert. Ob sie Diebe abschreckt, ist unklar.
(aus MM 05/2017)
8 Kommentare
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Sunny@ ich antwortete auf Loli's Klage, wie sich Leute im Speisesaal benehmen. Sie können es auch anderswo nicht.
@HajoHajo :Bravo diesmal muss ich dir vollkommen recht geben , sehr guter Kommentar hat aber leider mit dem Thema nichts zu tun!( Koffer Wertsachen etc nicht unpassendes verhalten der Urlauber bei Strandbesuchen)
Loli@ absolute Zustimmung. Der Gipfel aber sind jene, die vom Strand voller Sand, Sonnenöl und in Badehose, ohne Hemd in die Strandlokale gehen und sich dann auf die Stühle setzen ohne ein Handtuch unter zu legen. Andere gehen einfach rein und beklagen sich dann, weil die Toilette abgesperrt wäre. 50 Cent für den Schlüssel wollen sie auch nicht zahlen. Schlimmeres was sie noch treiben, will ich hier erst gar nicht anführen.
Schlimm, d.einem d. nicht der gesunde Menschenverstand sagt..., soll sogar Leute geben, die ihr Geld in den Koffer packen.. Dabei halte ich es für nicht relevant, wie der Koffe ankommt... Aber.. es gibt ja sogar eine Menge Leute, denen man erklären muß, warum sie nicht halbnackt im Speisesaal aufschlagen können
Hupps, muss natürlich heissen, "nicht in den Koffer". Pardon.
Nachtrag: Das Problem bei geklauten Wertgegenständen besteht darin beweisen zu müssen, dass sie im Kopffer waren. Selbst mit einer Reise- und Gepäckversicherung gibt es die allergrössten Schwierigkeiten.
Ich kann allen nur raten das nicht zu tun. Denn viel zu oft werden Koffer beschädigt, besonders auf Mallorca wird damit rumgeworfen wie mit einem Baseball..In 17 Jahren brauchte ich somit 5 neue Koffer, weil sie demoliert waren. Reklamation war sinnlos, weil ich nicht beweisen konnte, wo das passiert ist.... Der Hauptgrund aber ist, wenn der Koffer nicht ankommt und erst nach Tagen geliefert wird und alle Wertsache daraus geklaut wurden. Mein Koffer kam nach einer Woche aus CUBA zurück, das hat mir gereicht. NIE wieder !!
Und was mache ich wenn man mir beim Boarding das Handgepäck abnehmen will weil angeblich kein Platz mehr im Flieger ist? Ist mir schon des öfteren passiert. Nur mit viel Ärger habe ich es dann doch mit genommen! Ich habe damit gedroht nicht zu fliegen und mein Gepäck welches aufgegeben ist wieder aus dem Flieger muss!