Ein Exemplar eines Großen Tümmlers schwimmt hinter der Bugwelle eines Bootes. | UH

TW
0

Im Nationalpark Cabrera vor Mallorca läuft ein neues Forschungsprojekt, das die dort lebenden Großen Tümmler genauer untersuchen soll. Mithilfe von Hydrophonen wollen Wissenschaftler die Delfine anhand ihrer individuellen Pfeiflaute identifizieren. Diese Methode soll nicht nur die Population bestimmen, sondern auch Aufschluss darüber geben, wie sich Unterwasserlärm auf die Tiere auswirkt.

Das Projekt wird von der Vereinigung Tursiops in Zusammenarbeit mit dem Personal des Nationalparks durchgeführt und durch die Mallorca Preservation finanziert. Experten warnen schon lange vor den negativen Auswirkungen von Lärm auf Meeressäuger, die stark auf akustische Signale angewiesen sind. Gerade in den Sommermonaten, wenn der Bootsverkehr durch Tourismus und Frachtverkehr stark zunimmt, könnte dies das Verhalten der Delfine erheblich beeinflussen.

Ähnliche Nachrichten

Ein zentrales Ziel des Projekts ist die Quantifizierung der Delfinpopulation im Schutzgebiet von Cabrera. Darüber hinaus sollen Daten zum Unterwasserlärm gesammelt und dessen Auswirkungen auf das Verhalten der Tiere analysiert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen mit anderen Regionen der Balearen verglichen werden, um ein umfassenderes Bild über die Bedrohungen für die Meeresfauna zu erhalten.

Wertvoll für das Schutzmanagement des Nationalparks

Besonders wertvoll sind die Untersuchungen für das Schutzmanagement des Nationalparks. Obwohl Cabrera als eines der am besten erhaltenen Meeresgebiete der Balearen gilt, fehlten bisher detaillierte Daten über die dort lebenden Delfine. Die Forscher hoffen, durch die neue Methode eine präzisere Analyse der Population zu erhalten und langfristige Schutzmaßnahmen ableiten zu können.

Neben der wissenschaftlichen Arbeit soll das Projekt auch die Öffentlichkeit für den Schutz der Meeresbiodiversität sensibilisieren. Die Organisatoren planen, die Ergebnisse in Publikationen und Veranstaltungen vorzustellen, um Politik und Gesellschaft für die Problematik des Unterwasserlärms zu sensibilisieren. Langfristig könnte das Projekt als Modell für weitere Naturschutzgebiete dienen, die sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sehen.