Mitarbeiter der Räumungsfirma brechen die Tür eines besetzen Apartments auf. | Última hora

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In Port d'Alcúdia auf Mallorca hat sich die Lage rund um das besetzte Gebäude Neptuno II im Hotelkomplex Bellevue am Montag zugespitzt. Nach Ablauf eines Ultimatums drangen juristische Vertreter der Eigentümergesellschaft BlueBay Hotels & Resorts zusammen mit einer auf Räumungen spezialisierten Firma in das seit Wochen besetzte Gebäude ein. Sie wollten damit die verbliebenen Besetzer zum Verlassen des Gebäudes auffordern. Darüber berichtete zunächst die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

Von ursprünglich schätzungsweise 50 Besetzern sollen sich aktuell noch etwa zwanzig Personen im Gebäude aufhalten. "Viele haben das Gebäude bereits verlassen, nachdem sie eine Vereinbarung unterzeichnet haben, die sie von rechtlichen Konsequenzen befreit", teilte ein Sprecher der Räumungsfirma mit.

Demnach nahmen fünf Familien mit minderjährigen Kindern das Angebot der Gemeinde Alcúdia an, das ihnen eine Notunterbringung in einer Pension zusichert. "Wir haben ihnen die Möglichkeit angeboten, dort für einen Monat unterzukommen", sagte die zuständige Stadträtin Carme García gegenüber der Zeitung. Diese Hilfe sei jedoch an Bedingungen geknüpft: "Die Betroffenen müssen aktiv nach einer neuen Wohnung und gegebenenfalls nach Arbeit suchen."

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Die Guardia Civil begleitete zum festgelegten Zeitpunkt die Räumung und identifizierte mehrere Personen, darunter Vertreter des Mietervereins Sindicat Habitatge aus Palma. Gleichzeitig kündigten die Anwälte des Eigentümers an, gegen Personen vorzugehen, die nach Ablauf des einwöchigen Ultimatums vom 17. Februar noch im Gebäude verblieben. Ob und wie viele Besetzer sich gegen einen freiwilligen Abzug entschieden, war bis zum Abend nicht bekannt.

Unterdessen verstärkte die Räumungsfirma Guardians Control am Montag ihre Präsenz und drang in das Gebäude und einzelne Apartments ein, um die Besetzer über mögliche rechtliche Konsequenzen zu informieren. Dabei seien verriegelte Türen gewaltsam geöffnet worden, so die Zeitung. Einige Besetzer sprachen anschließend von angeblichen Übergriffen und Nötigung durch das Räumungspersonal.

Der Haupteingang des Neptuno II-Gebäudes ist mittlerweile von Arbeitern zubetoniert worden. Der einzige Zugang erfolgt über den rückwärtigen Notausgang, der von Mitarbeitern der Firma Guardians Control rund um die Uhr überwacht wird.