Mallorca-Urlauber auf dem Weg in ihr Feriendomizil in Palma. | R.L.

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Auf Mallorca weiten die Behörden ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen irreguläres Vermieten an Urlaubsgäste aus. Der zuständige Inselrat will künftig härter gegen illegale Ferienvermietung vorgehen und dabei die balearische Steuerbehörde Agencia Tributaria de les Illes Balears (ATIB) mit ins Boot holen. Das teilte das Tourismusdezernat am Montag mit.

Demnach bereiten beide Institutionen ein neues Kooperationsabkommen vor, das die Verfolgung von Verstößen "deutlich effektiver" gestalten soll, schreibt die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora". Unter anderem würde die geplante Zusammenarbeit einen "besseren Datenaustausch" ermöglichen. Der entsprechende Vertrag soll am 13. Februar im Inselrat zur Abstimmung vorgelegt werden.

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Nach Auffassung des Inselrates scheitert die Durchsetzung verhängter Bußgelder bislang häufig an Zustellungsproblemen. Das neue Abkommen sehe vor, dass die ATIB künftig sowohl die Identifizierung der Vermieter als auch die Zustellung der Bescheide übernehme. Durch den Zugriff auf Steuerdaten und speziell geschultes Personal solle die Erfolgsquote bei der Geldeintreibung deutlich steigen.

"Wir müssen ein Angebot eindämmen, das nicht nur das Zusammenleben beeinträchtigt, sondern auch jene schädigt, die sich an die Gesetze halten", sagte der für Tourismus verantwortliche Dezernent José Marcial Rodríguez. Das Vorgehen gegen illegale Ferienvermietung sei ein "entscheidender Schritt zur Wiederherstellung des Gleichgewichts im Tourismussektor".

Die verschärfte Kontrolle illegaler Ferienvermietungen steht im Zusammenhang mit der sich zuspitzenden Wohnungskrise auf den Balearen. Experten sehen einen direkten Zusammenhang zwischen dem unkontrollierten Anstieg von Ferienunterkünften und dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Einheimische. Immer mehr Vermieter entziehen ihre Immobilien dem regulären Wohnungsmarkt, um sie gewinnbringend an Touristen zu vermieten – häufig ohne die erforderlichen Genehmigungen.