Trotz Traumblick zur Kathedrale: Ärger um neue Bar auf Palmas Stadtmauer nimmt kein Ende

Sicherheitsbedenken wegen fehlender Geländer

Ein zentraler Streitpunkt ist die Erhöhung der Terrasse. Diese wird laut ARCA größtenteils höher als 55 Zentimeter sein – ein Schwellenwert, der gesetzlich einen Schutz gegen Stürze wie etwa durch einen Handlauf erfordert. Der Bauträger plant jedoch, diese Vorschrift durch Pflanzkübel zu umgehen. "Das ist eindeutig unzulässig", erklärt ARCA in einer Pressemitteilung. Die Denkmalschützer fordern stattdessen feste Geländer, die allerdings weder im aktuellen Projekt vorgesehen noch genehmigungsfähig seien.

ARCA fordert deshalb einen sofortigen Baustopp. "Die Stadtverwaltung von Palma muss ihren respektlosen Umgang mit dem öffentlichen Interesse korrigieren und dieses invasive Terrassenmodell endgültig stoppen", betont die Organisation in ihrer Stellungnahme.

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Anhaltende Kontroversen um die Museumsterrasse

Die Debatte um das Café-Restaurant im Es Baluard zieht sich bereits über ein Jahr hin. ARCA argumentiert, dass das aktuelle Terrassenmodell nicht mit der Erhaltung des kulturellen Erbes vereinbar sei. Infolgedessen hat die Organisation juristische Schritte gegen die Baugenehmigung der Stadt eingeleitet.

Bereits im September 2023, als die ersten Umbauarbeiten zur Wiedereröffnung des vor Jahren geschlossenen Lokals begannen, äußerten die Denkmalschützer Bedenken. Sie bemängelten, dass die Bauarbeiten gegen die Vorgaben für Projekte an denkmalgeschützten Orten verstoßen. Daraufhin wurde ein neues Konzept genehmigt, das reversible Änderungen vorsah und die historischen Elemente des Bauwerks nicht beeinträchtigen sollte. Niedrige Bepflanzung und dezente Sonnensegel sollten zudem sicherstellen, dass die Aussicht auf die historische Stadtmauer unberührt bleibt.

Ein Museum mit Geschichte

Das zeitgenössische Kunstmuseum Es Baluard wurde am 30. Januar 2004 eröffnet und befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Bastion von Sant Pere, einem Teil der Palmesaner Stadtmauer. Diese diente einst als Schutz vor Piraten und ist ein bedeutendes historisches Wahrzeichen Palmas. Der Name "Baluard" leitet sich aus dem Katalanischen ab und bedeutet Bollwerk oder Schutzwall.

Die Sammlung des Museums umfasst mittlerweile mehr als 800 Werke renommierter Künstler wie Joan Miró und Pablo Picasso. Es Baluard ist nicht nur ein kultureller Anziehungspunkt, sondern auch ein Ort, der Geschichte und Moderne verbindet – eine Balance, die nun auch bei den Plänen für das Café-Restaurant in Frage steht. Das Restaurant mit Terrassenbar, das vor mehreren Jahren schloss, war bei vielen Deutschen ein beliebter Treffpunkt, um mit Blick auf den Hafen und die Kathedrale den Sonnenuntergang zu genießen.