Dieses Foto veröffentlichte die Bundespolizei mit der Pressemitteilung über die Festnahme von Salvador L. O.. | Bundespolizei Frankfurt

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Nach jahrelanger Flucht wurde der aus Mallorca stammende mutmaßliche Millionenbetrüger Salvador L. O. am vergangenen Wochenende in Taiwan verhaftet. Der Festgenommene wurde anschließend nach Frankfurt geflogen, wo er von der deutschen Bundespolizei in Empfang genommen wurde. Nun stehen die deutschen Behörden vor der Entscheidung, ob eine Auslieferung nach Spanien erfolgen wird, wie ein Sprecher der Bundespolizei in Frankfurt gegenüber MM bestätigte.

Wie die taiwanesische Presse berichtet, erlangten die Behörden jüngst Kenntnis von mehreren gegen L. O. bestehenden Haftbefehlen, die sowohl von einem Gericht in Palma de Mallorca als auch von italienischen Behörden unter anderem in Trient ausgestellt worden waren. Vor einigen Tagen dann informierten die Behörden L. O. darüber, dass er zehn Tage Zeit habe, das Land zu verlassen. Dennoch wurde er festgenommen, als er versuchte, nach Singapur zu reisen, so ein Bericht der spanischsprachigen Schwesterzeitung „Ultima Hora“.

L.O. soll in den vergangenen Jahren mehr oder weniger unbemerkt auf der asiatischen Insel gelebt haben, wo ihm im Jahr 2021 eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis erteilt wurde und er mehrere Restaurants betrieben haben soll.

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Hintergrund der Festnahme ist die 2014 von L. O. und seinem Bruder gegründete Firma Autoclick im Gewerbegebiet Son Oms nahe des Flughafens von Palma. Was ursprünglich als Autovermietung begann, entwickelte sich zu einem internationalen Betrugsschema.

L. O. hatte eine Flotte von Fahrzeugen aufgebaut, die ihm aber nicht gehörten, und diese an europäische Unternehmen, unter anderem in Deutschland und Italien, verkauft, ohne dass die erforderlichen Kaufunterlagen bereitgestellt wurden. Eine umfassende Untersuchung, die auf zahlreichen Beschwerden betroffener Unternehmen beruhte, deutete darauf hin, dass der verursachte Schaden bis zu 50 Millionen Euro betragen könnte.

Im Jahr 2019 meldete Autoclick dann Insolvenz an, nur ein Jahr nachdem L. O. von Mallorca geflohen war. Zu diesem Zeitpunkt wurde bereits vermutet, dass er sich möglicherweise in einem asiatischen Land versteckte.

Im Rahmen des laufenden Gerichtsverfahrens haben sich über 50 Unternehmen und Einzelpersonen als Geschädigte gemeldet. Infolgedessen erließ ein Richter in Palma einen internationalen Haftbefehl gegen Salvador L. O. sowie gegen seine Geschwister Antonio und Mónica, die ebenfalls als Eigentümer des Unternehmens im Handelsregister aufgeführt sind.