Melchor Palou, seine Mutter Julia, sein Sohn Llorenç und sein Vater Antonio vor dem Schuhgeschäft in der Plaça de la Porta Pintada in Palma. (v.l.n.r.). | M. À. Cañellas

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Die bei den Einwohnern geschätzte Schusterei Calçats Melchor wird nach 53 Jahren das Geschäft in Palma de Mallorca aufgeben. In den Räumen des Traditionsladens werden bald Tattoos gestochen. Die Kosten für Arbeit und Material sind zu hoch, und die Nachfrage nach handgemachten Schuhen ist stark zurückgegangen.

Die Eigentümerfamilie Palou hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. "Es tut uns leid, aber es lohnt sich einfach nicht mehr. Die Marge für wirklich gute, in Spanien hergestellte Schuhe ist lächerlich. Der Rest des Verdienstes geht für Steuern und andere Ausgaben drauf", sagt Melchor Palou, der das Unternehmen in dritter Generation leitet. „Wir hatten das Geschäft nur für unsere Stammkundschaft am Leben gehalten, aber jetzt haben wir keine andere Wahl mehr.“

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Die Geschichte der Schusterfamilie ist lang. "Mein Großvater zog 1930 von Alaró nach Palma und gründete mit seinen Brüdern eine Schuhfabrik. In den 1960er Jahren war die Nachfrage so hoch, dass sie ein Großprojekt starteten und den fünften Laden eröffneten", erzählt sein Enkel. „Nach Opas Tod wurden die einzelnen Läden in den 1970er Jahren unter den Familienmitgliedern aufgeteilt. So hat mein Vater das Geschäft 1971 an der Plaça de la Porta Pintada übernommen.“

Das Geschäft, das sich in der Nähe der Plaça Espanya befindet, wird nun im Oktober geschlossen. An seiner Stelle wird ein Tattoo-Studio eröffnen. Bereits nächste Woche beginnt die Familie Palou mit dem Ausverkauf der Schuhe, um die restliche Ware loszuwerden.