Um bis zu 130.000 Euro soll eine Bande Besucher von Striptease-Lokalen auf Mallorca erleichtert haben. Die Betrüger agierten vor allem in Nachtlokalen in Magaluf. Die Polizei nahm sechs Tatverdächtige fest und sucht nun nach weiteren Geschädigten, die bislang aus Scham keine Anzeige erstattet haben.
Die Täter, drei Männer und drei Frauen, wurden aktiv, wenn Besucher der Nachtklubs eine Striptease-Vorstellung in der Privatkabine orderten. Hinterher fiel die Rechung übermäßig teuer aus. Oder die Kriminellen entwendeten gleich die Kreditkarte der meist angetrunken Gäste, hoben eigenmächtig hohe Beträge von bis zu 6000 Euro ab und händigten dann den Opfern wieder die Karten aus, berichtet die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Mittwoch.
Die Bande soll sich den Angaben zufolge vor Strafverfolgung sicher gefühlt haben. Denn den Gästen sei rasch klargemacht worden, dass Beschwerden gegen die happigen Preise in den Nachtclubs des Rotlichtmilieus keinerlei Erfolg haben. Hinzu kam, dass die Täter davon ausgingen, die Geschädigten werden aus Angst vor Gesichtsverlust und Entdeckung durch die eigenen Ehefrauen nicht zur Polizei gehen.
Gleichwohl registrierten die Ordnungshüter in diesem Sommer eine deutliche Zunahme an Anzeigen gegen Nachtclubs und Bordelle. Die Polizei startete eine umfangreiche Ermittlungsaktion. Nach ersten Erkenntnissen konnte das Sextett durch seine Machenschaften mindestens 130.000 Euro erbeuten, bei Anzeigen von vorerst Dutzenden von Geschädigten.
Die Dunkelziffer soll indes höher sein. Die Ermittler appellieren an Geschädigte, die sich noch nicht zu erkennen gegeben haben, Anzeige zu stellen. Die Festnahme von weiteren Tatverdächtigen wird nicht ausgeschlossen.
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