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Wie viele Touristen kamen im Vorjahr nach Mallorca? Wie viel Geld gaben sie auf der Insel aus? Wie viele Nächte wohnten sie im Hotel? Und wie viele dieser Touristen schwangen einen Golfschläger auf einem von wie vielen Greens des Eilands? Das sind Fragen, die jedes Jahr gestellt werden, und für die es stets eine ebenso amtliche wie offizielle Antwort gibt. Zu finden ist sie im touristischen Jahrbuch, einem statistischen Nachschlagewerk, das - nomen est omen - jedes Jahr neu herausgegeben wird.

In diesem Jahr hat die Veröffentlichung indes lange auf sich warten lassen. Erst im Mai wurde das 130 Seiten starke Werk ausgeliefert. In anderen Jahren wurde das Buch stets vor der Internationalen Tourismusbörse in Berlin, spätestens Anfang März präsentiert.

Vielleicht lag die Verzögerung daran, dass 2010 für den Tourismus-Sektor ein "kompliziertes Jahr" war, wie die nunmehr abgewählte Tourismusministerin Joana Barceló im Vorwort schreibt. 2010 sei ein "Brückenjahr" gewesen, halb verankert im noch negativen Belastungsjahr 2009, und bereits halb angesiedelt im prognostizierten Aufwärtstrend für 2011.

Auch inhaltlich präsentiert sich das Werk anders: Neu ist, dass die Ausgaben der Touristen auf die einzelnen Baleareninseln heruntergebrochen werden. So weiß man, wie viel die Urlauber im Schnitt auf Mallorca ausgeben. Was indes fehlt, sind genaue Angaben zu den sogenannten einzelnen "touristischen Produkten": Radfahrer, Golfspieler, Kreuzfahrttouristen und nautische Freizeitsportler fehlen erstmals in dem Werk. Ganz schön schwach, dafür, dass die Publikation auch vom Europäischen Sozialfonds kofinanziert wird.

Aufgrund einer Umstellung der statistischen Erhebungen sind die Besucherzahlen für die einzelnen Inseln nur für die zweite Jahreshälfte erhoben worden.
Ein Faux-Pas gleich vorweg: Der Papierausgabe des Jahrbuchs wurde ein Schreiben beigelegt:, Die Angaben in Kapitel 4, wo sich alles um Hotels dreht, sind falsch berechnet worden.

Die korrekten Daten seien lediglich im Internet abrufbar, unter www.caib.es >>> Conselle ria de Turisme i Treball >>> Observatori del turisme.
Die Daten im Einzelnen:
11 .047.556 Touristen wurden 2010 auf den Balearen gezählt. Das waren rund 95.000 weniger als 2009 und gleich 1'7 Millionen weniger als im Rekordjahr 2007.

3.592.939 deutsche Touristen statteten 2010 den Balearen einen Besuch ab. Damit betrug ihr Anteil 32'5 Prozent - weit vor den Briten (24'8 Prozent) und Festlandspaniern (17'9 Prozent).

Das bedeutet: Jeder dritte Urlauber war ein Bundesbürger. Und die Teutonen hielten der Insel die sprichwörtliche Nibelungen-Treue: Im Vergleich zu 2009 war ihr Aufkommen bei einem Rückgang von lediglich 0'4 Prozent weitgehend stabil. Das britische Aufkommen gab um 2'9 Prozent nach, das der Spanier sank 11'4 Prozent.

10 .526.883 Flugpassagiere landeten 2010 am Airport Palma, rund 62.000 weniger als im Vorjahr. Das ist die Zahl, die das Jahrbuch für die größte Balearen-Insel nennt, denn explizite "Tourismuszahlen" zu Mallorca werden für 2010 nur für den Zeitraum Juni bis Dezember bekannt gegeben.

3.720.785 der Passagiere, die auf Son Sant Joan landeten, waren von einem Airport in Deutschland aus gestartet. Diese Zahl kann indes nicht mit Touristen gleichgesetzt werden. Wie auch immer: Die Zahl der Ankömmlinge aus Germany wuchs 2010 um 3'1 Prozent.

2.227.913 deutsche Touristen wurden zumindest von Juni bis Dezember 2010 auf Mallorca gezählt. Sie stellten 38'1 Prozent aller Besucher in diesem Zeitraum. Mallorca fest in deutscher Hand ...

8.628.784.606 Euro gaben die Urlauber 2010 auf den Balearen aus. Die Bundesbürger trugen 3'2 Milliarden Euro zu diesen Ausgaben bei. Auf Mallorca gaben die Deutschen von Juni bis Dezember zwei Milliarden Euro aus. Das waren im Tagesschnitt pro deutschem Gast 108'1 Euro.

5.849.908 Gäste übernachteten in der zweiten Jahreshälfte 2010 in den Hotels der Insel. Davon waren gut die Hälfte mit Pauschalangeboten auf die Insel gereist.

78 .286.293 Hotelübernachtungen lasen die Statistiker der Tourismusbehörde 2010 auf den Balearen zusammen, 6'2 Prozent weniger als im Vorjahr.
8'3 Tage betrug der durchschnittliche Aufenthalt der Deutschen von Juni bis Dezember 2010 auf Mallorca.
69 '6 Prozent betrug die Auslastung der Hotels 2010 auf Mallorca. Sie lag damit deutlich unter den guten Jahren 2006 (74'2 Prozent) und 2007 (73'2 Prozent).

560 Hotels zählt das Jahrbuch für Mallorca auf - streng im Sinne des balearischen Tourismusgesetzes, also ohne Apartments, Landhotels, Agroturismo. Von den Hotels haben 30 einen Stern, 58 zwei Sterne, 280 drei Sterne, 166 vier Sterne, 23 fünf Sterne und drei Häuser fünf Sterne "gran lujo", großer Luxus.

43.575 Hotelbetten werden in Palma aufgezählt. Noch mehr Betten gibt es in Calvià: 59.654.
3105 Restaurants wurden 2010 auf Mallorca gezählt, 103 mehr als im Vorjahr (plus 3'4 Prozent). Die Zahl der Bars und Cafés wuchs um 6'1 Prozent auf 1730.

14.663 Liegeplätze sind in den Sporthäfen Mallorcas vorhanden. An Golfplätzen gibt es inselweit 20 Greens.
62.212 Menschen waren im Winterquartal im Tourismus beschäftigt, im Sommerquartal stieg die Zahl auf 135.590.